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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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RECHTSWISSENSCHAFT<br />

Ziel des Projektes ist es, die derzeitige Informationsordnung der<br />

Bundesrepublik Deutschland neu zu ordnen, so dass ein Ausgleich<br />

zwischen Informationsfreiheitsinteressen (Informationszugang) und<br />

Informationsrestriktionsinteressen (Datenschutz) hergestellt wird.<br />

Die rechtlichen Vorgaben sind an die bestehende technologische<br />

und gesellschaftliche Realität beim allgegenwärtigen Umgang mit<br />

Informationen anzupassen. Es sind einheitliche Maßstäbe für den<br />

rechtlichen Umgang mit Informationen verschiedenster Art zu schaffen.<br />

Dazu werden allgemeingültige Regelungen und Prinzipien für<br />

eine umfassende Kodifikation des Umgangs mit Informationen und<br />

Informationsverarbeitungstechnologien entwickelt, welche den Entwicklungen<br />

der jüngsten Vergangenheit ebenso gerecht werden wie<br />

denen der Zukunft. Ergebnis der Arbeiten im Rahmen des Projekts<br />

wird ein ausformulierter wissenschaftlich begründeter Gesetzentwurf<br />

zu einem Allgemeinen Teil eines Informationsgesetzbuches<br />

sein.<br />

Grundlage der Arbeiten ist die Analyse informationsbezogener Freiheitschancen<br />

und -risiken anhand empirischer Beobachtungen der<br />

technischen Entwicklungen (Nutzung von Chipkarten, die Kryptographie<br />

und ihre Einsatzmöglichkeiten) und der diesbezüglich bisher<br />

bestehenden rechtlichen Vorgaben. Weitverzweigte informationsbezogene<br />

Einzelregelungen des Landes-, Bundes-, Europa- und<br />

Völkerrechts zum Datenschutz-, Medien-, Post- und Telekommunikationsrecht<br />

sowie vieler weiterer Rechtsgebiete werden auf ihnen<br />

zugrunde liegende verallgemeinerbare Grundsätze untersucht, die<br />

Eingang in den Allgemeinen Teil finden können. Aus dem gesellschaftlichen<br />

Bereich sind insbesondere die Reformdiskussion zum<br />

Datenschutzrecht, das Vorhaben eines Informationsfreiheitsgesetzes<br />

des Bundes und die Orientierung auf Selbstregulierung und Selbstschutz<br />

zu berücksichtigen.<br />

Bereits veröffentlicht ist der Abschnitt „Zugang zu staatlichen Informationen“<br />

mit einer systematischen Einführung, ausformulierten<br />

Paragraphen und einer Begründung. Der eigenständige Entwurf<br />

eines Informationsfreiheitsgesetzes liegt als Publikation vor unter:<br />

Schoch, Friedrich; Michael Kloepfer; unter Mitw. Von Hansjürgen<br />

Garstka. Informationsfreiheitsgesetz (IFG-ProfE). Entwurf eines<br />

Informationsfreiheitsgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.<br />

– Berlin: Duncker & Humblot, 2002, 342 S. (Beiträge zum<br />

Informationsrecht; Bd. 1).<br />

Fertig gestellt ist inzwischen das Kapitel „Datenrecht“ zur Neuregulierung<br />

des Datenschutzrechts. Innovative Regelungen sind insbesondere<br />

in den Abschnitten „Rechte der betroffenen Personen“,<br />

„Datenschutzstellen“, „Selbstregulierung“ und „Datensicherheit“<br />

getroffen. Weitgehend abgeschlossen ist ein eigenständiges Kapitel<br />

zur umfassenden Regelung staatlichen Informationsverhaltens,<br />

einschließlich Regelungen zu Statistiken und Registern des Bundes,<br />

das teilweise völlig neuartige Regelungen enthält. Ebenfalls ab-<br />

Seite 175

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