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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Seite 214<br />

ganz verschiedenartige, teils rechtliche, teils außerrechtliche Formen<br />

der internationalen Kooperation.<br />

Die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> räumt solchen Projekten Priorität ein, die<br />

über das klassische, deutsche Internationale Privatrecht hinausgehen<br />

und Kooperationen und Verflechtungen vor allem in Europa<br />

und mit den USA, aber auch mit anderen Ländern untersuchen. Ein<br />

besonderes Augenmerk gilt selbstverständlich der europäischen<br />

Integration einschließlich des Heranrückens der mittel- und osteuropäischen<br />

Länder an die EU. Interessant und wünschenswert<br />

wären z.B. auch Untersuchungen zum gemeineuropäischen Recht,<br />

wie sie für das Vertrags-, Delikts-, Bereicherungs- und Verfassungsrecht<br />

bereits begonnen worden sind, u.a. im Handels-, Gesellschafts-,<br />

Bank-, Insolvenz- und Prozessrecht. Dabei geht es um mehr als bloße<br />

bilaterale Rechtsvergleichung, sondern über die Aufarbeitung der<br />

Rechtsangleichung in der Europäischen Union hinaus um die<br />

Erfassung der gemeineuropäischen Grundstrukturen.<br />

– Wirtschaftswissenschaften<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Alte und neue Konflikte belasten die internationalen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zu Beginn des neuen Jahrhunderts. Die Integration der<br />

Entwicklungsländer sowie der ehemals sozialistischen Staaten in die<br />

Weltwirtschaft ist nach wie vor mit immensen Problemen behaftet,<br />

und internationale Finanzkrisen stellen immer noch ein Gefahrenpotential<br />

dar. Neue Konflikte resultieren aus tatsächlichen und vermeintlichen<br />

Nachteilen der Globalisierung und als zu gering angesehenen<br />

Fortschritten im internationalen Umweltschutz und der<br />

Welthandelsordnung. Zunehmend geraten internationale Institutionen<br />

in die Kritik, welche in verstärktem Umfang von Nicht-Regierungsorganisationen<br />

getragen wird, wie etwa Attac.<br />

Die zunehmende Integration der Weltwirtschaft ist mithin von Krisen<br />

vielfältiger Art begleitet. Sie verlangen sowohl von den politischen<br />

Instanzen der einzelnen Staaten als auch von den mannigfachen<br />

zwischenstaatlichen Koordinationsinstanzen und den internationalen<br />

Organisationen Entscheidungen. Allerdings ist der Charakter der<br />

den Krisen zugrunde liegenden Veränderungen vielfach noch nicht<br />

ausreichend geklärt. Und noch weniger Klarheit herrscht hinsichtlich<br />

der wünschenswerten Kompetenzverteilung zur Regelung von internationalen<br />

Wirtschaftsbeziehungen und über die verfügbaren<br />

Methoden der Stabilisierung der Güter- und Finanzmärkte. Deshalb<br />

erscheinen – auch bei grundsätzlicher Anerkennung der Bedeutung<br />

der Selbstregulierung der Märkte – vertiefende Analysen der politischen<br />

Gestaltungsnotwendigkeiten und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

internationaler Wirtschaftsbeziehungen dringend.<br />

Von anhaltend großem Interesse ist die Analyse der Wechselbeziehungen<br />

zwischen den Prioritäten der nationalen Politik und der<br />

Außenwirtschaftspolitik der Staaten bzw. der Staatenverbände<br />

(EWG, EU). Über längere Zeit hinweg schienen nach dem Zweiten

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