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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Non-<br />

Hodgkin-<br />

Lymphome<br />

p49-<br />

Proteine<br />

Seite 280<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

beeinflusst werden, will Dr. Hanemann molekularbiologisch und immunhistochemisch<br />

untersuchen.<br />

Für die Funktionelle Analyse von deregulierten und inaktivierten Genen<br />

in Non-Hodkin-Lymphomen des B-CLL und MCL-Typs erhält<br />

Prof. P. Lichter, Abteilung Molekulare Genetik, Deutsches Krebsforschungszentrum,<br />

Heidelberg, Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Zu den Lymphomen (Krebserkrankungen der Lymphorgane) gehören<br />

neben dem häufigsten Typ, der als Hodgkin-Lymphom bezeichnet<br />

wird, auch die so genannten Non-Hodgkin-Lymphome B-CLL<br />

(chronisch-lymphatische Leukämie vom B-Zell-Typ) und MCL (Mantel-Zell-Lymphom).<br />

Beide Krankheiten unterschieden sich zwar geringfügig<br />

im klinischen Bild, zeigen aber große Gemeinsamkeiten<br />

hinsichtlich ihrer genetischen Unterschiede zu gesunden Zellen. Bei<br />

beiden wird eine ganze Reihe von Genen falsch reguliert: Manche<br />

Gene werden übermäßig stark ausgeprägt, andere fehlen völlig.<br />

Mehrere derartige Abweichungen konnte Prof. Lichter an Zellkulturen<br />

von B-CLL und MCL-Zellen bereits genauer charakterisieren.<br />

Im Rahmen des Projekts soll an diesen Zellkulturen untersucht werden,<br />

welchen Beitrag die einzelnen Genveränderungen zum krebsartigen<br />

Erscheinungsbild der Zellen leisten. Zu diesem Zweck möchte<br />

Prof. Lichter die Zellen mit gentechnischen Methoden so<br />

manipulieren, dass in verschiedenen Unter-Zelllinien jeweils nur<br />

einzelne Defekte kompensiert werden, während alle anderen unbeeinflusst<br />

bleiben.<br />

Prof. A. Nordheim, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität<br />

Tübingen, werden für das Projekt „Inhibitoren von p53: Identifizierung<br />

einer neuen WD40-Proteinfamilie mit Bedeutung für die<br />

neoplastische Progression menschlicher Tumorzellen“ Fördermittel<br />

der <strong>Stiftung</strong> bewilligt.<br />

Ein charakteristisches Kennzeichen von Tumorzellen sind Genschäden,<br />

die eine unkontrollierte Zellvermehrung zur Folge haben. Bei<br />

einem großen Teil der Tumoren spielt ein Gen namens p53 eine<br />

wichtige Rolle: Es sorgt normalerweise dafür, dass die Zellen<br />

„Selbstmord“ (Apoptose) begehen, wenn ihre Vermehrung durch<br />

Schäden anderer Gene außer Kontrolle gerät. Ist die Funktion des<br />

p53-Proteins gestört, kann Tumorbildung die Folge sein. Das p53-<br />

Protein tritt im Rahmen seiner Tätigkeit mit zahlreichen anderen<br />

Proteinen in Wechselwirkung, die in geschädigter Form seine Funktion<br />

beeinträchtigen können. Unter etwa hundert solchen Interaktionspartnern,<br />

die Prof. Nordheim identifiziert hat, ist eine Gruppe<br />

mit der Bezeichnung p49 besonders interessant: Diese Proteine enthalten<br />

ungewöhnliche Strukturbestandteile, die bekanntermaßen<br />

an Signalübertragungsmechanismen (u.a. im Zellkern) mitwirken,<br />

und die entsprechenden Gene liegen in einem Chromosomenabschnitt,<br />

der bei Brust- und Eierstockkrebs verändert ist. Prof.<br />

Nordheim möchte deshalb an Zellkulturen und gentechnisch ver-

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