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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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„MOLEKULARE PATHOGENESE UND MODELLE DER KRANKHEITSENTSTEHUNG“<br />

der sie von den hemmenden Rezeptoren der NK-Zellen erkannt werden.<br />

Entgegen den Erwartungen ist bei diesen Patienten aber keine<br />

erhöhte Aktivität der NK-Zellen zu beobachten. Man muss deshalb<br />

davon ausgehen, dass die fehlende MHC-Hemmung durch andere<br />

Mechanismen ausgeglichen wird. Insbesondere bilden die Patienten<br />

ein Protein namens CAECAM, das ebenfalls an der Regulation der<br />

NK-Zellen beteiligt ist, in stark erhöhter Menge. Der Rezeptor<br />

NKp46 dagegen, der die NK-Zellen aktiviert, wird in geringerer<br />

Menge gebildet.<br />

Im Rahmen des Projekts soll an den Angehörigen der von Dr. Mandelboim<br />

entdeckten Familie genauer untersucht werden, wie die<br />

fehlende MHC-Hemmung der NK-Zellen kompensiert wird. Als<br />

Untersuchungsmaterial dienen Blutproben der Patienten sowie Zellkulturen<br />

von NK-Zellen. Mit gentechnischen, molekularbiologischen<br />

und immunologischen Methoden sollen folgende Fragen beantwortet<br />

werden:<br />

– Wie sieht der genetische Defekt, der zur Funktionsunfähigkeit des<br />

TAP-Systems führt, im Einzelnen aus?<br />

– Durch welche Mechanismen wird die Produktion von CAECAM<br />

gesteigert und die von NKp46 vermindert? Erfolgt diese Regulation<br />

über größere Entfernungen zwischen den Zellen, oder ist<br />

dazu der unmittelbare Kontakt von Zelle zu Zelle erforderlich?<br />

– Ist die Produktion anderer Rezeptoren und der MHC-Proteine<br />

selbst bei den Patienten mit dem TAP-Defekt verändert?<br />

– Sind bei den Patienten mit dem TAP-Defekt weitere immunologische<br />

Besonderheiten zu erkennen?<br />

Priv. Doz. Dr. B. Ludewig, Laborforschungsabteilung, Kantonsspital<br />

St. Gallen, werden für das Forschungsvorhaben „Immunopathological<br />

basis of virus-induced cardiovascular disease“ Fördermittel der<br />

<strong>Stiftung</strong> bewilligt.<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Atherosklerose, Herzinfarkt und<br />

Myokarditis) sind in den Industrieländern die häufigste Todesursache.<br />

Zu den Entzündungsprozessen, die zur Atherosklerose<br />

führen, tragen epidemiologischen Befunden zufolge nicht nur Lebensweise<br />

und genetische Disposition bei, sondern auch infektiöse<br />

Krankheitserreger, insbesondere Chlamydien oder Viren. Solche<br />

Erreger könnten sich entweder im Organismus festsetzen und so<br />

eine chronische Immunreaktion (Entzündung) auslösen, oder aber<br />

sie könnten eine Autoimmunreaktion (d.h. eine Immunreaktion gegen<br />

körpereigene Strukturen) in Gang setzen, die dann ebenfalls zur Entzündung<br />

führt. Im Rahmen einer solchen Immunreaktion werden<br />

körpereigene Proteine auf so genannten antigenpräsentierenden<br />

Zellen den T-Zellen des Immunsystems zugänglich gemacht, die<br />

daraufhin weitere Immunprozesse in Gang setzen. Welche dieser<br />

Herz-<br />

Kreislauf-<br />

Erkrankungen<br />

Seite 271

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