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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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THEOLOGIE UND RELIGIONSWISSENSCHAFT<br />

Verständnis dienen neben einer Einführung sowie einer Diskussion<br />

der Verfasserfrage fünf Essays zu philologischen, philosophie- und<br />

religionsgeschichtlichen Aspekten der Schrift, ihren motivgeschichtlichen<br />

Hintergründen sowie ihrer Rezeption in der Kunst und Pädagogik.<br />

Lukian, Der Tod des Peregrinos. (SAPERE; Bd. 9)<br />

Im Jahre 167 n. Chr. beging in Olympia der wandernde Philosoph<br />

Peregrinus, der sich selbst Proteus nannte, Selbstmord, indem er sich<br />

Ende der olympischen Spiele öffentlich selbst verbrannte. Unter den<br />

Augenzeugen dieser Tat war auch der Schriftsteller Lucian von<br />

Samosata, der seinem Freund Kronius in seiner Schrift „Der Tod des<br />

Peregrinus“ von dem Ereignis berichtet. Aber nicht nur die Umstände<br />

des Verbrennungstodes sind Inhalt des Werkes; Lucian lässt auch<br />

das Leben dieses zu Lebzeiten berühmten und nach seinem Tod kultisch<br />

verehrten Mannes Revue passieren. In seiner Inszenierung, die<br />

an Peregrinus kein gutes Haar lässt, kommen dabei zunächst ein<br />

glühender Anhänger, dann ein Verächter des Peregrinus zu Wort,<br />

schließlich Lucian selbst, der in gewohnt scharfer und spöttischer<br />

Manier stets brillant formulierend berichtet und kommentiert. Dabei<br />

trifft sein Spott neben den Kynikern auch die Christen, in deren Reihen<br />

Peregrinus eine kurze aber bemerkenswerte Karriere machte.<br />

Dies hat dem Autor zwar im mittelalterlichen Lexikon des Suidas die<br />

Androhung ewiger Verdammnis eingebracht, hat aber andererseits<br />

dem hier vorliegenden Werk stets das Interesse der Theologen und<br />

Historiker gesichert.<br />

Folgende Bände sind in Vorbereitung:<br />

Die Worte der Sieben Weisen. (SAPERE; Bd.10) und<br />

Ps.-Platon, Über den Tod (Axiochos). (SAPERE; Bd. 11).<br />

Prof. E. Jüngel D.D. (Institut für Hermeneutik, Evangelisch-Theologische<br />

Fakultät, Universität Tübingen) erhält <strong>Stiftung</strong>smittel für die<br />

Durchführung des Projekts „Der Mensch vor Gott am Anfang und<br />

Ende seines Lebens – Der Beitrag der mittelalterlichen „De-anima“ –<br />

Interpretationen für die bioethische Frage nach der Herkunft und die<br />

eschatologische Frage nach der Zukunft des Menschen“.<br />

Wenn Beginn und Ende des Lebens eines Menschen in den Blick<br />

kommen, stellen sich immer auch zwei Fragen. Die erste ist die für die<br />

Bioethik relevante Frage nach der Herkunft des Menschen: wo liegt<br />

die menschliche Würde konstituierende Grenze auf dem Weg vom<br />

„etwas zu jemand“, ab wann also kann man von einem zur Welt gekommenen<br />

Menschen sagen, dass er ein menschliches Lebewesen,<br />

ein lebendiger Mensch ist? Die zweite ist die eschatologisch relevante<br />

Frage nach der Zukunft des Menschen: Hat das menschliche<br />

Individuum angesichts des drohenden Übergangs vom „jemand zu<br />

etwas“, also auch über den irdischen Tod hinaus, Hoffnung auf<br />

Herkunft<br />

und<br />

Zukunft des<br />

Menschen<br />

Seite 23

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