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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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POLITIKWISSENSCHAFT<br />

Für das Projekt „Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(IKTs) in Afrika. Die Bedeutung von IKTs im Entwicklungsprozess<br />

Tansanias“ erhält Prof. C. Jakobeit, Institut für Politische Wissenschaft,<br />

Universität Hamburg, weitere Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage nach der Bedeutung<br />

von IKT im Entwicklungsprozess Tansanias. Hintergrund ist<br />

die seit Ende der 90er Jahre geführte Debatte, die mit Schlagworten<br />

wie „IKT für Entwicklung“ oder „digitaler Graben“ als Potential der<br />

neuen Technologien für Entwicklungsländer thematisiert und eine beachtliche<br />

Aufmerksamkeit in der entwicklungspolitischen Diskussion<br />

geweckt hat. Dabei ist die zentrale Frage nicht, ob von IKT<br />

positive Wirkungseffekte ausgehen können, denn längst haben IKT<br />

den afrikanischen Kontinent erreicht und sind in den urbanen Zentren<br />

und zunehmend auch in ländlichen Gebieten alltägliche Kommunikationsmittel.<br />

Es geht vielmehr darum, Strategien einer nachhaltigen<br />

IKT-Förderung zu identifizieren und die Technologien in den größeren<br />

Kontext von Entwicklung zu stellen. Positive Wirkungen von IKT messen<br />

sich nicht an der Summe von individuellen Projekterfolgen, sondern<br />

an der Lösung von Zielkonflikten innerhalb der Entwicklungsagenda.<br />

Dabei stellen die Abwägung von Opportunitätskosten sowie<br />

eine knappe Ressourcenausstattung eine enorme Herauforderung an<br />

die gesellschaftliche, politische und ökonomische Steuerungsfähigkeit.<br />

Deshalb sind Analyse und Bewertung möglicher Handlungsstrategien<br />

sowie die Identifizierung von Zielsektoren, in denen hohe politische,<br />

ökonomische oder soziale Rückflüsse aus dem Technologieeinsatz<br />

erwartet werden können, zentrale Bezugspunkte der Analyse.<br />

Das Länderbeispiel Tansania bietet sich für eine solche Betrachtung<br />

an. Gesellschaftliche und politische Stabilität sowie nachhaltige wirtschaftliche<br />

Reformen schaffen günstige Analysebedingungen. Vor<br />

allem aber ist Tansania eines der afrikanischen Länder, die seit nunmehr<br />

zehn Jahren eine aktive IKT-Förderpolitik betreiben, so dass<br />

Aussagen über Reichweite und Grenzen eingeschlagener Förderstrategien<br />

zur Technologienutzung auch über einen längeren Zeitraum<br />

möglich sind. Darüber hinaus zeigt der Länderfall exemplarisch,<br />

mit welchen Problemen sich Entwicklungsländer konfrontiert<br />

sehen, wenn wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zunehmend von<br />

der Verfügbarkeit von IKT als Standortfaktor abhängt.<br />

Im Mittelpunkt des Projektes standen zwei Feldaufenthalte in<br />

Tansania. Ziel des ersten Aufenthaltes war vor allem die Analyse und<br />

Systematisierung der Wirkungen von Politikgestaltung, Regulierung<br />

und Marktentwicklung, die insbesondere durch Experteninterviews<br />

erschlossen wurden. Der zweite Aufenthalt fokussierte komplementäre<br />

Sektoruntersuchungen in den Bereichen eGovernment, Gesundheit,<br />

Bildung, Klein- und Mittelunternehmen, NRO sowie ländliche<br />

IKT-Nutzung mit qualitativen und quantitativen Untersuchungsmethoden.<br />

Eine Projektwebseite, auf der über die jeweiligen Fortschritte<br />

berichtet wird, wurde eingerichtet unter http://www.duei.<br />

de/iak/ show.php/de/content/forschung/projektnielinger.html.<br />

Informationstechnologien<br />

in Tansania<br />

Seite 193

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