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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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POLITIKWISSENSCHAFT<br />

Ein weiteres Ziel ist es, ein „umfragetaugliches“ Instrument zur<br />

Persönlichkeitsmessung zu validieren, das in künftigen Untersuchungen<br />

problemlos eingesetzt werden kann. Hierzu werden im<br />

Sinne des so genannten Big-Five-Ansatzes „Offenheit für Erfahrung“,<br />

„Gewissenhaftigkeit“, „Verträglichkeit“, „Extraversion“ und<br />

„Neurotizismus“ erfasst.<br />

Obwohl in dem Projekt der Zusammenhang zwischen Wahlintentionen<br />

und Persönlichkeitsmessung systematisch untersucht wird, kann<br />

aus theoretischen Gründen ein direkter Einfluss kaum unterstellt<br />

werden. Vielmehr ist anzunehmen, dass derartige Zusammenhänge<br />

über andere, zwischengeschaltete Prozesse vermittelt sind. Derartige<br />

komplexe Vorgänge sollen anhand verschiedener wissenschaftlicher<br />

Ansätze untersucht werden.<br />

Für die empirische Untersuchung wurden bundesweit 2500 Personen<br />

repräsentativ befragt (mündliche Interviews). 1500 der befragten<br />

Personen beantworteten zusätzlich einen schriftlichen Fragebogen.<br />

Auf diese Weise konnten sehr viele Informationen pro Person erhoben<br />

werden. Mündlich wurden insbesondere solche Fragen gestellt,<br />

bei denen es wichtig ist, die Verteilung der Antworten im Elektorat<br />

zu kennen und Fragen, bei denen zur Auswertung sehr hohe Fallzahlen<br />

benötigt werden. Schriftlich gestellt wurden vorwiegend<br />

Fragen, bei denen lediglich Zusammenhänge mit anderen Variablen<br />

untersucht werden sollten.<br />

Für Ende 2004 ist das Erscheinen eines Sammelbandes geplant, in<br />

dem die Ergebnisse der Analysen des Forscherteams zusammengestellt<br />

sind. Der Reader soll den Anstoß dazu geben, Persönlichkeitseigenschaften<br />

generell in der empirischen Sozialforschung und<br />

speziell in der Wahlforschung als Erklärungsvariablen wieder zu<br />

berücksichtigen. Daneben soll ein Instrument zur breiten Persönlichkeitsmessung<br />

vorgestellt werden, das für Umfragen ausgelegt ist<br />

und aufgrund kurzer Beantwortungszeiten dort auch problemlos eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Priv. Doz. Dr. M. Seeleib-Kaiser, Department of Social Policy and<br />

Social Work, Oxford University, wurden 2003 Fördermittel bewilligt<br />

für das Projekt „Parteien in kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsdemokratien:<br />

Christdemokraten und Sozialdemokraten im Wettbewerb?“<br />

Das Vorhaben zielt auf die Klärung der Frage, ob sich zwischen<br />

christdemokratischen und sozialdemokratischen Parteien in Deutschland,<br />

Österreich und den Niederlanden Unterschiede in der Formulierung<br />

und Umsetzung der Wirtschafts- und Sozialpolitik feststellen<br />

lassen und inwieweit die Durchsetzung programmatischer Positionen<br />

in diesem Bereich durch institutionelle Rahmenbedingungen<br />

eingeschränkt wird. Historisch gelten Deutschland, Österreich und<br />

die Niederlande als Ausprägungen des Typus eines „konservativen“<br />

Wohlfahrtsstaates, in denen christdemokratischen Parteien ein maßgeblicher<br />

Einfluss auf die Gestaltung des wirtschafts- und sozial-<br />

Parteien in<br />

Wohlfahrtsdemokratien<br />

Seite 189

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