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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN<br />

sowie globale Verteilungsfragen fordern insbesondere die Wirtschaftswissenschaften<br />

heraus. Viele dieser Erscheinungen sind im<br />

Rahmen zuvor herrschender Erklärungssysteme nicht zutreffend<br />

analysiert worden. Der Bedarf an theoretisch abgestützten und empirisch<br />

sorgfältig überprüften Diagnosen und Erklärungen ist deshalb<br />

groß. Beiträge zur Erforschung noch nicht ausreichend verstandener<br />

wirtschaftlicher Erscheinungen und ihrer Konsequenzen für<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und das politische System zu fördern, ist ein<br />

Ziel der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong>. Die folgenden Stichworte mögen<br />

Hinweise auf Prioritäten geben. Doch sollen sie nicht davon abhalten,<br />

auch andere innovative Projekte zu unterbreiten.<br />

Im Mittelpunkt der Förderung sollen interdisziplinär und empirisch<br />

angelegte Projekte stehen. Dies betrifft zum einen die Teilgebiete der<br />

Wirtschaftswissenschaft, wie beispielsweise Volkswirtschaftslehre,<br />

Betriebswirtschaftslehre, Ökonometrie, Wirtschaftsgeschichte, zum<br />

anderen die Nachbardisziplinen, wie etwa Soziologie, Rechtswissenschaft<br />

und Politische Wissenschaften. Vorzug genießen Studien mit<br />

einer soliden theoretischen Grundlage, einer überzeugenden Überprüfung<br />

mit Hilfe anspruchsvoller Verfahren der empirischen Wirtschaftsforschung<br />

und wirtschaftspolitisch gehaltvollen, innovativen<br />

Schlussfolgerungen. International vergleichende Forschungen sind<br />

besonders willkommen.<br />

Themen für gesamtwirtschaftliche Analysen können sich beispielsweise<br />

auf die EU-Erweiterung, die internationale Migration, die<br />

institutionellen Regelwerke etwa auf dem Arbeitsmarkt und die Herausforderungen<br />

an die Systeme der sozialen Sicherung beziehen.<br />

Einzelwirtschaftliche, insbesondere betriebswirtschaftliche Studien<br />

können unter anderem Finanzmarktanalyse oder Aspekte aus dem<br />

Bereich der „Corporate Governance“ zum Inhalt haben, wohingegen<br />

die üblichen Befragungen von Unternehmen nur ausnahmsweise<br />

gefördert werden. Enge Bezüge zu den Wirtschaftswissenschaften<br />

weisen etwa das Arbeitsrecht und das Wettbewerbsrecht auf, die<br />

Soziologie kann wichtige Beiträge zu Erwerbsbiographien und die<br />

Politischen Wissenschaften zur Erklärung und Überwindung institutioneller<br />

Starrheiten liefern, um jeweils nur eines unter zahlreichen<br />

Beispielen aufzuführen.<br />

Prof. K.-D. Henke, FG Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie,<br />

Institut für Volkswirtschaftslehre, Technische Universität (TU)<br />

Berlin, erhält Mittel für das Projekt „Deutschlands soziale Sicherung<br />

am Scheideweg? Nachhaltige Auswege aus der Dauerkrise.“<br />

Durch die vielfältigen einschneidenden Veränderungen der weltweiten<br />

Wirtschaftsbeziehungen ist das bewährte deutsche System<br />

der sozialen Sicherung in eine lang anhaltenden Krise geraten, die<br />

sich im Laufe der Zeit immer weiter verschärft. Die meisten wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen befassen sich immer noch mit der<br />

Erarbeitung der Ursachen der Sozialstaatskrise, anstatt sich mit konkreten<br />

Auswegen aus dem Dilemma zu befassen. Das durchgeführ-<br />

Soziale<br />

Sicherung in<br />

Deutschland<br />

Seite 161

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