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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Frauen<br />

und Beruf<br />

Seite 200<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Gruppen in Zeit und Raum mit den Grundmerkmalen und der Veränderung<br />

der Institutionen der sozialen Sicherheit verknüpft werden.<br />

Die relative Bedeutung der Gruppen in Zeit und Raum kann<br />

daraufhin mit den sozialstrukturellen Veränderungen der drei Länder<br />

verbunden werden. Schließlich sollen die gewonnenen Ergebnisse<br />

vor dem Hintergrund länderspezifischer Dienstleistungskontexte<br />

diskutiert werden, um dadurch der Bedeutung der sozialen<br />

Dienste für die Lebenschancen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Dr. R. Leicht, Institut für Mittelstandsforschung, Universität Mannheim,<br />

wurden Mittel bewilligt für ein Projekt zum Thema „Neue Erwerbs-<br />

und Arbeitsformen: Selbständige Frauen zwischen Beruf und<br />

Familie, Professionalität und Marginalität.“<br />

Ziel des geplanten Forschungsprojektes ist es, Umfang, Gestalt und<br />

Entwicklung selbständiger Erwerbsarbeit von Frauen ländervergleichend<br />

zu untersuchen und ihre Bestimmungsfaktoren zu identifizieren.<br />

In Anbetracht zunehmender Heterogenität selbständiger Erwerbsarbeit<br />

soll danach gefragt werden, welche Erwerbs- und<br />

Arbeitsformen selbständige Frauen verfolgen und welchen Sozialcharakter<br />

zunehmende Frauenselbständigkeit hat, d.h. auch wie<br />

professionell ihre Tätigkeiten im Vergleich zu Männern sind.<br />

Als Determinanten für die insgesamt geringen Gründungsaktivitäten<br />

von Frauen sowie für spezielle Selbständigkeitsformen müssen<br />

neben den institutionellen länderspezifischen Rahmenbedingungen<br />

vor allem auch individuelle (Wissens-) Ressourcen sowie Faktoren im<br />

Kontext von Familie, Haushalts- und Lebenssituation in Betracht gezogen<br />

werden. Da Frauen nach wie vor die Hauptverantwortung für<br />

Hausarbeit und Familie zugeschrieben wird, wächst – so eine zentrale<br />

These – der Wunsch nach individueller und flexibler Arbeitsgestaltung,<br />

der dann aber auch in der beruflichen Selbständigkeit<br />

Kompromisse in zeitlicher, örtlicher und materieller Hinsicht erzwingt.<br />

Es ist anzunehmen, dass geschlechterspezifisch unterschiedliche<br />

Ressourcenausstattungen auch mit unterschiedlichen Arbeitsund<br />

Selbständigkeitsformen gekoppelt sind.<br />

Weiter wird davon ausgegangen, dass die vermuteten Zusammenhänge<br />

sowohl durch die jeweilige Geschlechterkultur, vor allem aber<br />

durch die institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes mit<br />

determiniert werden. Eine maßgebliche Rolle spielen demnach die<br />

länderspezifischen institutionellen Regulierungen im Zugang zur<br />

Selbständigkeit, die unterschiedliche Ausgestaltung staatlicher Familienpolitik<br />

(z.B. Kinderbetreuung) sowie die nationalen Arbeitsmarktbedingungen.<br />

Um die Wirkung dieser verschiedenen Einflussfaktoren<br />

herauszuarbeiten, sollen die meisten Untersuchungen<br />

ländervergleichend durchgeführt werden.<br />

Erforderlich sind dafür umfangreiche repräsentative Datensätze mit<br />

aussagekräftigen Indikatoren und ausreichenden Differenzierungs-

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