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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Wachstum<br />

in Transformationsländern<br />

Seite 170<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

tuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die Aufteilung der zur<br />

Verfügung stehenden Zeit auf Arbeitszeit und Zeit für die eigene<br />

Gesundheitsproduktion von entscheidender Bedeutung ist.<br />

Das Forschungsvorhaben untersucht insbesondere die Zeitallokation,<br />

welche das verfügbare Volkseinkommen und damit die Nachfrage<br />

nach Gesundheitsleistungen auf makroökonomischer Ebene<br />

mitbestimmt. Diesem positiven Einkommenseffekt wirken die Opportunitätskosten<br />

der Gesundheitsinvestitionen in Form von Einkommensverzichten<br />

entgegen, da es dadurch zu einer Einschränkung<br />

der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen kommt. Hier<br />

zeigen erste Ergebnisse, dass die verfügbaren Ressourcen einer<br />

Volkswirtschaft und die Veränderung gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

eine wichtige Rolle spielen. Institutionelle Vorgaben,<br />

z.B. in Form von Steuern und sozialen Sicherungssystemen,<br />

beeinflussen dabei zunächst die Zeitallokation und hierüber schließlich<br />

das Erwerbseinkommen. Zusätzlich wird die Gesundheitsnachfrage<br />

durch die demographische Entwicklung, den technischen Fortschritt<br />

sowie spezifische Charakteristika des Gesundheitssystems<br />

determiniert.<br />

Zur Integration des Gesundheitsmarktes in entsprechende Wachstumsmodelle<br />

ist eine makroökonomische Modellierung notwendig,<br />

die in der ökonomischen Forschung bislang nur in Ansätzen existiert.<br />

Deshalb wird in diesem Projekt ein neues Modell zum Wachstum des<br />

Gesundheitsmarktes entwickelt. Zu zeigen bleibt weiterhin, wie sich<br />

diese Ergebnisse auf die Humankapitalakkumulation auswirken und<br />

welche Wachstumsimplikationen sich daraus ergeben. Abschließend<br />

sind die theoretischen Überlegungen mit Hilfe multivariater statistischer<br />

Verfahren zu überprüfen.<br />

Für das Projekt „Determinanten des Wachstums und der Wohlfahrt in<br />

Transformationsländern“ erhalten Prof. S. Klasen, Volkswirtschaftliches<br />

Seminar, Universität Göttingen, und Prof. H.-W. Sinn, ifo Institut<br />

für Wirtschaftsforschung an der Universität München, München,<br />

Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Ziel dieses Projektes ist es, die Determinanten des Wirtschaftswachstums,<br />

der Ungleichheit und des Wohlstandes in Transformationsländern<br />

empirisch zu untersuchen. In einem ersten Teilprojekt<br />

wird erforscht, ob sich nach dem anfänglichen Transformationsschock<br />

mittlerweile in zumindest einigen Transformationsländern<br />

ein neoklassisches Wachstumsmuster, das auf Akkumulation und<br />

technischem Fortschritt beruht, herausgebildet hat. Denn nach dem<br />

Zusammenbruch des planwirtschaftlichen Systems sollte zunächst<br />

die Schaffung von Märkten unmittelbar zu mehr Allokationseffizienz<br />

und damit zu stärkerem Wachstum der Transformationsökonomien<br />

führen. In der zweiten Phase des Transformationsprozesses sollten<br />

allmählich Kapitalakkumulation und technischer Fortschritt zur<br />

Quelle einer positiven und – gemäß der neoklassischen Konvergenzhypothese<br />

– überdurchschnittlich starken Wachstumsdynamik wer-

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