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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Querschnittbereich „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

– die Folgen des 11. September 2001: Kampf dem internationalen<br />

Terrorismus und die Folgen der Militärintervention in Afghanistan<br />

und des jüngsten Irak-Kriegs.<br />

Die Debatte um die angemessene westliche Strategie gegenüber<br />

China bewegt sich schon lange zwischen den Polen „Engagement“<br />

und „Eindämmung“ und weist daneben eine Vielzahl von kombinatorischen<br />

Varianten auf. Eine kooperative Haltung zu China ist<br />

insgesamt zwar geboten, zu beachten sind jedoch auch die innenpolitischen<br />

Unwägbarkeiten und ihre Konsequenzen für die Außenpolitik<br />

des Landes.<br />

Auch das Fehlen einer kohärenten europäischen Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik stellt sich als Problem dar. Die Asien- und Chinapolitik<br />

der EU hat zwar seit den neunziger Jahren unter maßgeblicher<br />

Beteiligung Deutschlands eine Aufwertung erfahren, wird aber nicht<br />

zuletzt durch die innereuropäische wirtschaftliche Konkurrenz und<br />

das Fehlen einer Gemeinsamen Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik<br />

(GASP) erschwert. Die Zusammenarbeit im Rahmen des<br />

Asia-Europe-Meetings (ASEM) entspricht zwar einer interregionalen<br />

Logik und einem Streben nach wirtschaftlichem Austausch und internationaler<br />

Sicherheit, sie muss im Laufe des Projekts aber noch eingehend<br />

auf ihre Erfolgsbilanz hin geprüft werden.<br />

Im Kontext der europäischen Asienstrategie hat sich seit den frühen<br />

90er Jahren eine Politik herausgebildet, die durch das China-Konzept<br />

von 1998 eine neue Grundlage erhalten hat. Darin wird auf die<br />

Verstärkung des politischen Dialogs, die Unterstützung des Reformprozesses<br />

und verstärkte finanzielle Hilfeleistungen verwiesen. Sicherheitspolitische<br />

Fragen erweisen sich dagegen als problematisch.<br />

Die chinesische Politik und die Beziehungen Chinas zur EU werden<br />

in Zukunft vor allen Dingen geprägt sein durch sicherheitspolitische<br />

Kooperation sowie sozioökonomische Herausforderungen Chinas.<br />

Trotz bereits bestehender sicherheitspolitischer Kooperations- und<br />

Dialogsformen muss die Zusammenarbeit zwischen der EU und<br />

China angesichts globaler Herausforderungen erheblich intensiviert<br />

werden. Die Nichtverbreitung von Massenvernichtungsmitteln und<br />

die Rüstungskontrolle bilden hier zentrale Bezugspunkte.<br />

Im sozioökonomischen Bereich wird der WTO-Beitritt Chinas weitere<br />

Reformen erfordern und damit Auswirkungen auf das gesellschaftliche,<br />

politische und wirtschaftliche Gefüge des Landes zeitigen. Das<br />

Projekt wird sich deshalb auch den innenpolitischen Transformationsprozessen<br />

und der Entwicklung des politischen Systems widmen.<br />

Im Berichtszeitraum erschienen folgende Publikationen:<br />

Umbach, Frank: Atommacht Nordkorea – was tun? – In: Internationale<br />

Politik. 58. 2003. S. 65-68.<br />

Seite 221

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