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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN<br />

produktiv und wirkungsvoll gemacht hat. Schließlich erlaubt die<br />

Geschichte des LBI, zentrale Fragen des gegenwärtigen Geschichtsdiskurses<br />

(Zusammenhang zwischen kollektivem Gedächtnis und<br />

Geschichtsschreibung, Determiniertheit vs. Offenheit der deutschjüdischen<br />

Geschichte vor dem Holocaust) im Detail empirisch zu<br />

erforschen.<br />

Im Februar 2004 fand in Tutzing eine Arbeitstagung des LBI statt,<br />

deren Ergebnisse zum 50. Jahrestag der Gründung des Instituts (Mai<br />

2005) in einem englischsprachigen Sammelband vorliegen sollen.<br />

Für das Projekt „Klassiker der Geschichtswissenschaft. Bio-/Bibliographisches<br />

Informationssystem zur Geschichte der Geschichtswissenschaft“<br />

erhielt Dr. H. Rudolph (FB III – Neuere und Neueste<br />

Geschichte, Universität Trier) Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Das Internet avanciert auch im Bereich der Geschichtswissenschaft<br />

immer mehr zu einem zentralen Informationsmedium. Umso wichtiger<br />

erscheint es, Lehrenden und Studenten der Geschichtswissenschaft,<br />

darüber hinaus aber auch interessierten Laien, fachspezifische<br />

Informationsquellen zur Verfügung zu stellen, deren Inhalte überprüft<br />

und deshalb verlässlich sind. Während die Anzahl der thematisch<br />

ausgerichteten Internetangebote mit historischen Inhalten inzwischen<br />

schon schwer überschaubar ist, fehlt bislang ein Nachschlagewerk,<br />

das in übersichtlicher Form grundlegende Daten zur<br />

Leben, Werk und Rezeption herausragender Historiker und Historikerinnen<br />

enthält und somit eine schnelle Information zur Geschichte<br />

der Geschichtswissenschaft im Internet erlaubt. Denn gerade die gezielte<br />

Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen, Methoden<br />

und Paradigmen, verknüpft mit dem Leben und Werk einflussreicher<br />

Forscherpersönlichkeiten, macht die Geschichte erst zur Geschichtswissenschaft.<br />

Das Nachschlagewerk übernimmt hier eine wichtige<br />

Orientierungsfunktion und fördert den Transfer von wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis in die Gesellschaft.<br />

Das hier konzipierte Informationssystem geht dabei inhaltlich und<br />

funktional über herkömmliche biographische Lexika zur Geschichtswissenschaft<br />

in Buchform hinaus. Primär werden deutsche, westeuropäische<br />

und nordamerikanische Vertreter der Geschichtswissenschaft<br />

aufgenommen, da angloamerikanische, französische und<br />

italienische Historiengraphietraditionen derzeit den stärksten Einfluss<br />

auf die deutsche Geschichtswissenschaft ausüben. Es können<br />

aber auch ausgewählte Wissenschaftler anderer Fächer mit einem<br />

Eintrag verzeichnet werden, wenn sie inhaltlich oder methodisch<br />

einen starken Einfluss auf die Geschichtswissenschaft ausgeübt<br />

haben. Das Nachschlagewerk soll somit den ideengeschichtlichen<br />

und methodischen Fundus abbilden, auf dem aktuelle Strömungen<br />

der Geschichtswissenschaft aufbauen, und damit internationale und<br />

interdisziplinäre Perspektiven der Geschichtswissenschaft fördern.<br />

Die zeitliche Perspektive des Lexikons umfasst zunächst das 16. bis<br />

20. Jahrhundert, wobei der Schwerpunkt auf dem 19. und dem 20.<br />

Geschichtswissenschaft<br />

Klassiker<br />

Seite 73

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