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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Villa<br />

Imperiale<br />

Seite 98<br />

Informationen zu Fragestellungen, Ergebnissen und Publikationen<br />

des Projekts unter: www.requiem-projekt.de<br />

Im Berichtszeitraum neu erschienen Publikationen:<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

Behrmann, Carolin, et al.: The Roman Papal- and Cardinal Tombs<br />

of the Early Modern Age. Introductory remarks on a research project.<br />

– In: Analecta Romana Instituti Danici 29 (2003) S. 101-117.<br />

Bredekamp, Horst und Rheinhardt, Volker in Zusammenarbeit mit<br />

Arne Karsten und Philipp Zitzlsperger (Hrsg.): Totenkult und Wille<br />

zur Macht. Die unruhigen Ruhestätten der Päpste in St. Peter.<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004.<br />

Karsten, Arne (Hrsg.): Jagd nach dem roten Hut. Kardinalskarrieren<br />

im barocken Rom. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004.<br />

Karsten, Arne und Zitzlsperger, Philipp (Hrsg.): Tod und Verklärung.<br />

Grabmalskultur in der Frühen Neuzeit, Böhlau-Verlag,<br />

Köln u.a., 2004.<br />

Der Historienzyklus der Villa Imperiale (1530-1536). Zur Entstehung<br />

und Funktion eines neuen Typs des Memoriale als Sequenz gebauter<br />

und gemalter Scheinarchitektur steht im Mittelpunkt eines Forschungsvorhabens,<br />

das Prof. J. Pieper (Lehrstuhl für Baugeschichte<br />

und Denkmalpflege, RWTH Aachen) mit Mitteln der <strong>Stiftung</strong> durchführt.<br />

Zwischen 1530 und 1536 ließ Eleonora Gonzaga oberhalb von Pesaro<br />

neben einem Jagdhaus der Sforza die neue Villa Imperiale errichten<br />

und machte sie ihrem Ehemann, Francesco Maria della Rovere (Herzog<br />

von Urbino), zum Geschenk. Zur gleichen Zeit veranlasste die<br />

Bauherrin, dass der schon bestehende Bau zu einer Memorialanlage<br />

für die ruhmreichen Taten ihres Ehemanns umgebaut werden sollte.<br />

Während die ältere Anlage im folgenden u.a. mit aufgestocktem<br />

Wehrturm nachgerüstet und damit als „Scheinkastell“ ganz bewusst<br />

im architektonischen Gewand des zurückliegenden Jahrhunderts gekleidet<br />

wurde, präsentierte sich der Neubau – der Formensprache<br />

Bramantes folgend – ganz auf der Höhe der Zeit. Die inszenierte Gegenüberstellung<br />

einer kriegerischen Vergangenheit und der daraus<br />

sich herleitenden Machtstellung in der Gegenwart, die bereits mit<br />

dem architektonischen Ensemble anklingt, war durchaus beabsichtigt<br />

und setzte sich im Inneren mit den miteinander verbundenen<br />

Villen fort: Im ehemaligen Familienpalast wurden Fenster und Türen<br />

stark verkleinert oder zugemauert, um größtmögliche Wandflächen<br />

als Malgrund für die historisierenden Heldentaten des Hausherrn zu<br />

gewinnen. Diese standen im üppigen Kontext mit landschaftlichen<br />

Scheinausblicken, Tapisserien und ebenso illusionistisch dargestellten<br />

Deckenarchitekturen. Der Besucher, der durch den Triumphbogen<br />

zwischen Alt- und Neubau eintrat, wurde von Raum zu Raum<br />

geführt, an den chronologisch aufeinander folgenden Gärten des

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