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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Seite 236<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Ziel des Projekts ist es, die steuerliche Standortbedingungen für so<br />

genannte Expatriates, i.e. unternehmensintern und grenzüberschreitend<br />

Entsandte, in verschiedenen Ländern und Regionen unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Gestaltungsspielräume bei der betrieblichen<br />

Entsendungspolitik quantitativ zu analysieren.<br />

Grenzüberschreitende Personalentsendungen innerhalb von Konzernen<br />

gewinnen im Zuge der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit<br />

wachsende Bedeutung. Das Erschließen ausländischer Märkte<br />

erfordert regelmäßig die physische Präsenz hochqualifizierter Mitarbeiter<br />

eines Unternehmens im ausländischen Markt. Solche Expatriates<br />

bleiben auch beim Fortbestehen der internationalen Geschäftstätigkeit<br />

im Rahmen von Kontroll- und Managementtätigkeiten und<br />

beim konzerninternen Wissenstransfer von großer Bedeutung.<br />

In diesem Kontext ist die effektive Steuer- und Abgabebelastung der<br />

Expatriates in drei Bereichen von hoher Relevanz:<br />

Erstens für das Unternehmen bei der Steuerplanung, da es die Belastung<br />

der Expatriates regelmäßig durch Nettolohnvereinbarungen<br />

kompensiert. Ein Gestaltungsspielraum ergibt sich hier durch Variation<br />

der Entsendedauer, Zusammensetzung des Gehalts und Gestaltung<br />

der Arbeitsverträge.<br />

Zweitens ist die Abgabenbelastung ein wichtiger Faktor im interregionalen<br />

und internationalen Standortwettbewerb. Da die Entsendung<br />

Hochqualifizierter zu Wohlfahrtssteigerung und Wirtschaftswachstum<br />

sowohl am Standort des entsendenden als auch<br />

aufnehmenden Unternehmens nebst Region führen kann, wird regelmäßig<br />

über steuerlich Vergünstigungen versucht, ausländische<br />

Hochqualifizierte zu gewinnen.<br />

Drittens widerspricht die Ausnutzung der vorhandenen Gestaltungsspielräume<br />

und die Nutzung der Standortvorteile der um Harmonisierung<br />

bemühten Steuerpolitik der Europäischen Union, die gerade<br />

einen Abbau von steuerlich bedingten Hindernissen und<br />

Vergünstigungen im EU-Binnenmarkt bezweckt.<br />

Trotz der steigenden Bedeutung für die nationale Steuer- und Standortpolitik<br />

fehlt es aber derzeit sowohl in der volks- als auch in der<br />

betriebswirtschaftlichen Literatur, die nur nationale Einzelfelder abdeckt,<br />

an einer systematischen Ermittlung und Quantifizierung der<br />

Steuer- und Abgabebelastung von Expatriates im internationalen<br />

Vergleich.<br />

Ziel des Projekts ist es daher, die steuerlichen Standortbedingungen<br />

für Expatriates in Deutschland, in 16 weiteren Ländern Europas sowie<br />

in den USA unter Berücksichtigung der verschiedenen Gestaltungsspielräume<br />

bei der betrieblichen Entsendungspolitik quantitativ<br />

zu analysieren. Damit lassen sich erstmals umfassend die<br />

Standortattraktivität der analysierten Länder für Personalenent-

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