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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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B. Brecht<br />

Briefwechsel<br />

Seite 128<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

Prof. H. Haarmann (Institut für Kommunikationsgeschichte und angewandte<br />

Kulturwissenschaft, Freie Universität Berlin) erhält von der<br />

<strong>Stiftung</strong> Fördermittel für das Editionsprojekt „‚Dear Bertie!’ Briefe an<br />

Bertolt Brecht im Exil, 1933-48.“<br />

Mit dem Abschluss der Großen kommentierten Berliner und Frankfurter<br />

Ausgabe (1988-2000) liegt das Werk Bertolt Brechts nahezu geschlossen<br />

vor. In dieser Ausgabe sind drei Bände den Brecht-Briefen<br />

vorbehalten (Bde. 28, 29 und 30; erschienen 1998). Auf die Briefpartner<br />

und deren Briefe konnte dort lediglich im Kommentar und in<br />

knapper Form eingegangen werden.<br />

Das Editionsprojekt „Dear Bertie!“ Briefe an Bertolt Brecht 1933-<br />

1948 (mit der zitierten Anrede pflegte George Grosz seine Briefe an<br />

Brecht zu beginnen) versteht sich als eine Ergänzung zu dieser Ausgabe<br />

und soll einem Desiderat der Brechtforschung Rechnung tragen:<br />

es soll die Briefe an Brecht in dessen Exilzeit 1933-1948 in einer<br />

zweibändigen Ausgabe der Öffentlichkeit zugänglich machen. Besondere<br />

Aufmerksamkeit soll dabei Briefen gelten, auf die Brecht<br />

nicht geantwortet hat oder für die dessen Antwortschreiben verloren<br />

gegangen sind, denn diese werden in der großen Brecht-Ausgabe<br />

nicht einmal erwähnt. Das Briefkorpus spiegelt einen wichtigen Lebensabschnitt<br />

Brechts, die Zeit seines durch den Nationalsozialismus verursachten<br />

Exils, aus der Sicht anderer Autoren und erhellt darüber<br />

hinaus – indem es einen vergleichbaren Blick auf eine historische<br />

Zeitspanne ermöglicht, die für den Geschichtsverlauf Mitte des<br />

20. Jahrhunderts als weichenstellend anzusehen ist – weitreichende<br />

Zusammenhänge von kunst-, kultur- und mentalitätsgeschichtlicher<br />

Relevanz.<br />

Materialbasis werden die im Bertolt-Brecht-Archiv der <strong>Stiftung</strong> Archiv<br />

der Akademie der Künste vorhandenen Briefe sein. Als ein<br />

Glücksfall kommt hinzu, das gerade jetzt die völlig unbekannten<br />

Schweizer Funde, die Brechts Rückkehr und Zukunft nach Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs betreffen, für das Brecht-Archiv angekauft werden<br />

konnten. Damit steht dem Projekt neues Material erstmals zur<br />

Verfügung. Daneben müssen auch die Bestände der <strong>Stiftung</strong><br />

nochmals gesichtet werden, die aus der ehemaligen Westakademie<br />

stammen (u.a. das Piscator-Archiv sowie die George Grosz-, Harry<br />

Buckwitz-, Herbert Jhering-Archive). Da für die Ausgabe auch<br />

etwaige noch vorhandene Lücken im Briefbestand geschlossen<br />

werden sollen, sind daneben Recherchen in weiteren Nachlässen<br />

und Archiven des In- und Auslandes vorgesehen (z.B. im Deutschen<br />

Literaturarchiv Marbach, der Deutschen Bibliothek in Frankfurt/<br />

Main sowie in den USA bei German Intellectual Émigré Collection,<br />

New York, bei den Hermann Borchert-Erben und in der George<br />

Grosz-Sammlung, Princeton).<br />

Zu erfassen und zu kommentieren sein werden ca. 650-700 Dokumente,<br />

von denen über achtzig Prozent bisher noch nicht publiziert<br />

wurden. Unter den Verfassern befinden sich Walter Benjamin,

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