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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Seite 212<br />

Identität zu entwickeln. Um diese Entwicklung fassbar zu machen,<br />

soll zwei Fragenkomplexen nachgegangen werden: In welchen<br />

identitär-kommunikativen Funktionen wird das Kreol (im Unterschied<br />

zu andern Sprachen) eingesetzt? Wie sind diese Diskurse<br />

strukturiert, welche grammatischen Konstruktionen und welche<br />

Lexik kommen zur Anwendung und wann und in welcher Weise wird<br />

das Kreol mit anderen Sprachen vermischt?<br />

Querschnittbereich „Internationale Beziehungen“<br />

Die Verdichtung der Staatsgrenzen überschreitenden Beziehungen<br />

ist eine der bestimmenden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gewesen<br />

und wird eine der bestimmenden Entwicklungen der nächsten<br />

Jahrzehnte bleiben. Es ist wichtig, diesen Prozess wissenschaftlich<br />

zu begleiten. Dabei sind insbesondere die Politikwissenschaft,<br />

die Rechtswissenschaft und die Wirtschaftswissenschaften gefordert.<br />

Während die Ökonomie sehr rasch die Chancen ergreift, die sich aus<br />

der zunehmenden ökonomischen Irrelevanz von Staatsgrenzen<br />

ergeben, fällt es der Politik viel schwerer, sich grenzüberschreitend<br />

regional oder gar weltweit handlungsfähig zu machen. Sie bleibt<br />

ungeachtet des europäischen Verfassungsexperimentes in hohem<br />

Maße an die territorial begrenzte Staatlichkeit gebunden. Auch das<br />

Recht tut sich nicht leicht, mit dem Tempo, in dem die Verdichtung<br />

der internationalen Beziehungen fortschreitet, mitzuhalten. Die Frage,<br />

inwieweit der Verdichtung eine Verrechtlichung folgen wird und<br />

aus normativen Gründen auch folgen soll, ist ein wichtiges Untersuchungsobjekt.<br />

Es sind die Wechselwirkungen zwischen den ganz<br />

unterschiedlich verlaufenden Prozessen der Entterritorialisierung<br />

der Ökonomie, des Rechtes und der Politik, deren Untersuchung die<br />

<strong>Stiftung</strong> besonders fördern möchte. Dabei geht sie davon aus, dass<br />

bei der Bewältigung dieser Aufgaben die Zusammenarbeit zwischen<br />

deutschen und ausländischen Institutionen, Forschergruppen und<br />

Wissenschaftlern besonders sachdienlich und daher förderungswürdig<br />

ist.<br />

– Politikwissenschaft<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Verdichtung der internationalen und transnationalen Beziehungen<br />

heißt insbesondere, dass internationale Organisationen, internationale<br />

Regime und andere neuartige Formen internationaler Zusammenarbeit<br />

an Bedeutung gewinnen. Die Potentiale – Chancen wie<br />

Grenzen – multilateraler institutionalisierter Konflikt- und Problembearbeitung<br />

in dem sich wandelnden internationalen System zu untersuchen,<br />

ist eine der besonders zukunftsbedeutsamen Aufgaben<br />

der Politikwissenschaft. Dabei betrifft ein wichtiger Aspekt der Entwicklung<br />

das wachsende Gewicht von Nicht-Regierungsorganisationen.<br />

Eine Sonderstellung kommt der EU zu. Sie ist weltweit die einzige<br />

Staatengemeinschaft, in der der Zusammenschluss bisher<br />

souveräner Staaten zu einer echten Föderation gelungen ist. Die

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