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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Kirche<br />

SBZ / DDR<br />

Seite 30<br />

kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften ins Leben<br />

und war von 1911 bis 1930 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft<br />

zur Förderung der Wissenschaften. Als Präsident des „Evangelischsozialen<br />

Kongresses“ auch im Rahmen der bürgerlichen Sozialreformer<br />

engagiert, bemühte er sich unter Einsatz seiner zahlreichen Kontakte<br />

bis zu den Reichskanzlern Bülow und Bethmann Hollweg um<br />

eine behutsame Reform des Reiche im Lichte bürgerlich-liberaler<br />

Wertideale. Während des Krieges forcierte er dieses Engagement<br />

durch Denkschriften und Beteiligung an verschiedenen gelehrtenpolitischen<br />

Aktivitäten, die auf einen raschen Verständigungsfrieden<br />

sowie die Liberalisierung des politischen Systems des Kaiserreiches<br />

abzielten. Nach dem Krieg gehörte er zu den wenigen aktiven Befürwortern<br />

der jungen Demokratie von Weimar, an deren Verfassung er<br />

als Beauftragter der Regierung aktiv mitgearbeitet hat.<br />

Die auf vier Bände angelegte Auswahledition versteht sich als Ergänzung<br />

zu den bisher vorliegenden und leicht zugänglichen Sammlungen<br />

(„Reden und Aufsätze“, „Kleine Schriften zur Alten Kirche“). Ziel der<br />

Edition ist es, Harnacks Beitrag zu den theologischen wie kulturellen<br />

Debatten um 1900 zu verdeutlichen, von gängigen Klischees im Blick<br />

auf seine geschichtstheoretischen wie theologischen Prämissen wegzuführen<br />

sowie den grundlegenden Zusammenhang von Harnacks<br />

Theologie mit seinem wissenschafts- wie auch sozialpolitischen Engagement<br />

zu erhellen. Sie stellt damit nicht allein Materialien zu einem<br />

noch immer ausstehenden historischen und systematischen Gesamtbild<br />

Harnacks, sondern zur Theologie-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte<br />

des 19. und 20. Jahrhunderts insgesamt bereit, indem sie<br />

Harnack als einen der wichtigsten Repräsentanten des protestantischliberalen<br />

sozialmoralischen Milieus um 1900 einzuordnen versucht.<br />

Die vier Bände bieten: (I) Verstreute Texte und Kleine Schriften,<br />

(II) Rezensionen, (III) Ausgewählte Vorträge und Vorlesungen aus<br />

dem Nachlass, (IV) Dokumente zu Biographie und Werk. Dabei sollen<br />

alle Arbeitsgebiete und Tätigkeitsbereiche Harnacks in der Auswahl<br />

berücksichtigt werden. Die einzelnen Texte werden mit einer<br />

historischen Einleitung sowie knappen Sacherläuterungen versehen.<br />

Als erstes erscheinen die Bände I und II, an denen die editorischen<br />

Arbeiten bereits weit vorangeschritten sind.<br />

Im Berichtszeitraum erschien folgender Beitrag:<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

Nottmeier, Christian: Ausgewählte neueste Literatur zu Adolf von<br />

Harnack. – In: Jahrbuch für Universitätsgeschichte. 7. 2004. S. 286-<br />

290.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> stellt Prof. V. Leppin (Lehrstuhl für Kirchengeschichte,<br />

Theologische Fakultät, Universität Jena) für das Projekt „Die Evangelisch-Lutherische<br />

Kirche in Thüringen in der SBZ und Frühzeit der<br />

DDR: Eine Untersuchung über Kontinuitäten und Diskontinuitäten<br />

einer landeskirchlichen Identität in der SBZ/DDR“ Fördermittel zur<br />

Verfügung.

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