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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Konfessionelle<br />

Koexistenz<br />

Thailand<br />

Seite 208<br />

STAAT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Folgende Fragen sollen im Mittelpunkt der Auswertung stehen:<br />

– Wie verstand sich Hermann Klaatsch als Forscher und Wissenschaftler?<br />

– Wie behauptete er sich als Protagonist einer kontrovers diskutierten<br />

theoretischen Richtung (evolutionistische Abstammungslehre)<br />

im wissenschaftlichen Diskurs seiner Zeit?<br />

– Auf welche Weise erfolgte die wissenschaftliche Rezeption der<br />

von Klaatsch besuchten Aborigene-Gruppen? Welche Differenzierungen<br />

und Klassifizierungen nahm er vor? Unterschied er sich<br />

in seinem Fachurteil von anderen Wissenschaftlern seiner Zeit,<br />

ggf. inwieweit?<br />

– Unter welchen Bedingungen entstand die Sammlung? Welches<br />

waren die Intentionen und Interessen der beteiligten Akteure<br />

(Museen, Sammler, Aborigines)? Wie wurde dadurch die Zusammensetzung<br />

der Sammlung beeinflusst? Nach welchen impliziten<br />

und expliziten Kriterien wurde die Sammlung angelegt? Nach<br />

welchen Gesichtspunkten wurden die Objekte nach Abschluss<br />

der Reise unter den Museen aufgeteilt?<br />

Die Untersuchung will damit einen Beitrag zur Geschichte der Ethnologie<br />

und Anthropologie, zur Geschichte der wissenschaftlichen<br />

Rezeption des Fremden sowie zur Wissenschaftsethik leisten.<br />

Für das Forschungsvorhaben „Bedingungen und Auflösung konfessioneller<br />

Koexistenz: Ritueller Austausch, Transformation und die Reproduktion<br />

sozialer Beziehungen in Südthailand“ wurden Dr. A. Horstmann,<br />

Institut für Ethnologie, Universität Münster, Fördermittel bewilligt.<br />

Im Zentrum des Forschungsvorhabens stehen die lokalen Mechanismen<br />

der Koexistenz in thaisprachigen Dörfern Südthailands. In<br />

Nakhon Si Thammarat sollen die Struktur der interethnischen<br />

Beziehungen in lokalen und globalen Kontexten und ihre Vitalität<br />

bzw. Veränderungen im Spannungsfeld nationaler Integration und<br />

Weltreligion untersucht werden.<br />

Von der historischen Entwicklung her gliedert sich die Kulturlandschaft<br />

Südthailands in einen thaisprachigen und in einen malaiischsprachigen<br />

Teil. In diesen voneinander getrennten Kulturräumen<br />

verlaufen die interkulturellen Beziehungen unterschiedlich. Während<br />

Buddhisten und Muslime u.a. in Nakhon Si Thammarat, Songkla,<br />

Patthalung, Trang und Satun harmonisch koexistieren und es zu gegenseitiger<br />

Durchdringung, Vermischung und Annäherung kommt,<br />

sind die Beziehungen im malaiischsprachigen Teil zwischen Thais<br />

und Malaien durch Distanz und Feindseligkeit gekennzeichnet.<br />

Buddhisten und Muslime in den thaisprachigen Gebieten Südthailands<br />

teilen eine homologe Sozialstruktur. Sie unterscheiden sich

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