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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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„MOLEKULARE PATHOGENESE UND MODELLE DER KRANKHEITSENTSTEHUNG“<br />

Veränderungen der Zellmorphologie und zu einer verminderten<br />

Migrationsfähigkeit der Zellen. Über die eigentliche Wirkung des<br />

Endoglins auf molekularer Ebene ist bisher wenig bekannt, man weiß,<br />

dass es einen hemmenden Einfluss auf die TGFß-Signaltransduktion<br />

ausübt, doch deuten Arbeiten von Dr. Lux darauf hin, dass dies nicht<br />

notwendigerweise der primäre Grund für die Erkrankung ist.<br />

In dem Projekt soll daher eingehend analysiert werden, mit welchen<br />

Proteinen des Zytoskeletts und der Extrazellulärmatrix (Fibronektin,<br />

Kollagen, Fibrilin) Endoglin wechselwirkt. An einem Assaysystem<br />

zur Analyse der Migrationsaktivität von Zellen soll dann überprüft<br />

werden, welche Auswirkungen der Verlust der Endoglin-Expression<br />

beziehungsweise die Überexpression von Endoglin auf die Ausbildung<br />

gefäßähnlicher Strukturen in vitro hat.<br />

„Molekulare Analyse der Pathobiochemie der vorderen Mittellinienentwicklung<br />

und der beteiligten Signalnetzwerke“ ist das Thema<br />

eines durch die <strong>Stiftung</strong> unterstützten Forschungsvorhabens von Dr.<br />

S. Schweiger, Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin.<br />

Während der Embryonalentwicklung muss sich in der vorderen<br />

Körpermitte eine Längsnaht schließen. Bei dieser Entstehung der<br />

„vorderen Mittellinie“ kommt es gelegentlich zu Fehlern, die sich<br />

dann in relativ häufigen Fehlbildungen wie Lippen-Gaumen-Spalte,<br />

Herzfehlern oder Hypospadie (Fehlbildungen der männlichen Harnröhre)<br />

äußern. Bei den meisten Betroffenen sind mehrere Gene<br />

defekt, einige Krankheitsbilder werden aber auch durch Mutationen<br />

in jeweils einem einzigen Gen hervorgerufen. Alle diese Gendefekte<br />

sind bekannt. Dr. Schweiger konnte eine Genveränderung nachweisen,<br />

die eine Fehlbildung namens Opitz BBB/G-Syndrom (OS)<br />

hervorruft, und in den Zellen die Funktionsstörung des zugehörigen<br />

Proteins, das die Bezeichnung MID1 trägt, charakterisieren. MID1<br />

bildet unter anderem einen Komplex mit dem Protein PP2A, der dann<br />

seinerseits weitere Protein- und Genaktivitäten reguliert. Auch das<br />

Protein TGFß, das bekanntermaßen zahlreiche Wachstumsvorgänge<br />

steuert, interagiert mit dem MID1/PP2A-Kompelx.<br />

Im Rahmen des Projekts sollen die bisher bekannten Gendefekte und<br />

die Funktionsstörungen der zugehörigen Proteine in ein größeres<br />

Gesamtbild eingeordnet werden. Zu diesem Zweck möchte Dr.<br />

Schweiger mit molekularbiologischen, biochemischen und zellbiologischen<br />

Methoden folgende Fragen beantworten:<br />

– Welche weiteren Wirkungen von TGFß werden durch die Interaktion<br />

mit MID1/PP2A in Gang gesetzt?<br />

– Kann man die Signalwirkung von TGFß abschwächen, indem man<br />

die Produktion seines Interaktionspartners MID1 vermindert?<br />

– Beeinflusst die Anheftung von Phosphatgruppen an TGFß, die das<br />

Protein bekanntermaßen aktiviert, dessen Wirkung auf Proteine<br />

Mittellinienentwicklung<br />

Seite 273

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