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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFTEN<br />

– Das Publikationsprogramm muss allgemein für die Internetpublikation<br />

von Editionen und insbesondere für die Publikation der<br />

Werke Goethe und Lenz´ konfiguriert werden.<br />

– Damit auch andere Editoren das Publikationsprogramm verwenden<br />

können, soll eine ausführliche Dokumentation erstellt werden.<br />

Am Ende des Projekts werden zwei Ergebnisse stehen: Erstens werden<br />

die Werke des jungen Goethe und von Lenz, zweier zentraler<br />

Autoren des Sturm und Drang, in verlässlichen Texten nach der<br />

Gestalt ihres Erstdrucks kostenlos im Internet zur Verfügung stehen.<br />

Zweitens wird die Software, mit der diese Texte publiziert worden<br />

sind, in einem Format vorliegen, die ihre Verwendung durch andere<br />

Editoren sehr vereinfachen wird, so dass es für diese problemlos<br />

möglich sein wird, kleine und mittlere Editionen im Internet zu publizieren.<br />

Für die Edition der Briefe von und an Stifter sowie der „Schulakten“<br />

Adalbert Stifters erhält Prof. H. Birus – seit Januar 2004 Nachfolger<br />

von Prof. W. Müller-Seidel als Vorsitzender der Kommission für<br />

Neuere deutsche Literatur bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,<br />

München – eine Startfinanzierung der <strong>Stiftung</strong>; die<br />

Finanzierung wird anschließend vom Freistaat Bayern übernommen.<br />

Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat Stifter als wesentlichen<br />

Vorläufer der literarischen Moderne gewürdigt. Ein wichtiger Aspekt<br />

hierbei war, dass sein Werk wie kaum ein anderes im 19. Jahrhundert<br />

für die Wissenschaften seiner Zeit aufgeschlossen war. Besonders<br />

deutlich geht dies aus seinen Briefen und den sog. „Schulakten“<br />

hervor, deren Edition im Rahmen der Historisch-Kritischen Ausgabe<br />

der Werke und Briefe Adalbert Stifters Anliegen des Projekts ist. Die<br />

Ausgabe war von Anfang an als eine Einheit konzipiert, bestehend<br />

aus drei Teilen: den literarischen Werken, den Briefen und den<br />

„Schulakten“. Ihr erster Teil, das dichterische Werk im engeren<br />

Sinne, liegt in seinen Textbänden mittlerweile weitgehend abgeschlossen<br />

vor.<br />

Stifters Briefe (in der Kartei sind derzeit 1044 erfasst, darunter eine<br />

große Zahl unveröffentlicht, sowie 575 Briefe an ihn) wurden wegen<br />

ihrer inhaltlichen Bandbreite und stilistisch-ästhetischen Qualität<br />

immer wieder als exemplarisch für die Briefkultur des 19. Jahrhunderts<br />

bezeichnet. Andererseits sind Stifters Briefwechsel nicht nur<br />

biographisch für eine Kenntnis des Autors und seiner Lebensbedingung<br />

aufschlussreich, sondern darüber hinaus auch für die Erforschung<br />

einer Poetik zwischen „Idealismus“ und „Realismus“ sowie<br />

für sein Verständnis von Autorschaft äußerst wertvoll. Sie beleuchten<br />

die Problematik von literarischer Produktion, Distribution und Rezeption<br />

im damaligen Österreich (Fragen der Werkentstehung, des<br />

literarischen Marktes, der Zensur und des Umgangs mit ihr etc.). Vor<br />

allem dokumentieren sie exemplarisch den Stand der kulturellen<br />

Reflexion der Naturwissenschaften in der Mitte des 19. Jahrhunderts,<br />

A. Stifter<br />

Seite 125

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