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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Altenburg<br />

Umbrische<br />

Gemälde<br />

Dessau<br />

Möbelbaukunst<br />

Seite 106<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

Für die Neubearbeitung eines Bestandskatalogs der umbrischen Malerei<br />

des 15. und 16. Jahrhunderts im Lindenau-Museum in Altenburg<br />

wurden J. Penndorf (Direktorin des Lindenau-Museums, Altenburg)<br />

von der <strong>Stiftung</strong> Fördermittel bewilligt.<br />

Seit dem letzten Bericht konnten die Recherchen zur 16 Tafeln abgeschlossen<br />

werden. Es handelt sich dabei um neun Madonnen-Bilder,<br />

ein größeres Andachtsbild und um sechs Tafeln einer ehemaligen<br />

Deckendekoration. Bei den Madonnen-Bildern sind generell Präzisierungen<br />

anhand stilistischer Merkmale und Motivübernahmen<br />

hinsichtlich ihrer Zuschreibungen erfolgt. Im Museums-Katalog von<br />

1961 war noch häufig die Formulierung „umbrisch um 1500“ gewählt<br />

worden. Das Giovanni Santi bzw. seiner Nachfolge zugeschriebene<br />

Andachtsbild wurde vor allem stilistisch und ikonographisch untersucht.<br />

Zu den sechs Tafeln einer Deckendekoration, die nach neuen<br />

Erkenntnissen aus dem Palazzo des Domenico della Rovere in Rom<br />

stammen sollen, konnte eine Quelle aufgefunden werden, anhand<br />

derer die Zuschreibung an einen Künstler möglich wird, die auch<br />

stilistisch haltbar ist.<br />

Ein Großteil der zu bearbeitenden Bilder wurde bereits genau untersucht;<br />

von allen Bildern konnten Infrarotreflektographien angefertigt<br />

werden, die zum Teil bereits ausgewertet sind.<br />

Zum Verständnis der Sammlung der umbrischen Tafeln erfolgten weiterführende<br />

Studien zu den Anfängen von Sammlungen der „Primitivi“<br />

in Deutschland, zur Person Bernhard August von Lindenaus und<br />

vor allem zu seinen Beziehungen mit dem Archäologen Emil Braun,<br />

der einen großen Teil der umbrischen Tafeln für ihn in Rom erwarb.<br />

Hierfür wurde die in Altenburg liegende Korrespondenz der beiden<br />

studiert. In Rom konnten Nachforschungen zu Emil Braun im Archiv<br />

des Deutschen Archäologischen Instituts erfolgen. Im Staatsarchiv in<br />

Rom wurde gezielt nach Dokumenten zum Kunsthandel der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts gesucht.<br />

Als nächste Arbeiten stehen die Auswertung der Literatur zu zwei<br />

Seitentafeln des Piermatteo d´Amelia anhand vergleichender technischer<br />

und stilistischer Untersuchungen zur Mitteltafel des Polyptychons,<br />

Nachforschungen zur Provenienz und Zugehörigkeit der<br />

fünf Predellentafeln von Luca Signorelli / Girolamo Genga sowie die<br />

Sammlung von Zeichnungen und Beispielen der Wiederverwendung<br />

von Kartons zu den beiden Tafeln von Perugino (Werkstatt) an.<br />

Dr. W. Savelsberg (Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Dessau) erhielt von<br />

der <strong>Stiftung</strong> Fördermittel für das Projekt „Aneignung und Neuschöpfung<br />

in der Dessauer Möbelkunst vor 1800“<br />

Leopold III. Friedrich von Anhalt-Dessau (reg. 1758-1817) bemühte<br />

sich intensiv, seinen Kleinstaat (ca. 90.000 Einwohner) wirtschaftlich<br />

wie kulturell zu reformieren. Hierzu umgab er sich mit Reformern unterschiedlichster<br />

Berufssparten. Im Laufe seiner Regentschaft gelang

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