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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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ALTERTUMSWISSENSCHAFT; ARCHÄOLOGIE<br />

Henrich, Peter: Die römischen Grabdenkmäler von Duppach-<br />

Weiermühle, Kreis Daun. – In: Funde und Ausgrabungen im Bezirk<br />

Trier. 35. 2003. S. 46-52.<br />

Prof. T. Hölscher (Lehrstuhl für Klassische Archäologie, Universität<br />

Heidelberg) und HD Dr. B. Borg (Archäologisches Institut, Universität<br />

Heidelberg) erhalten Fördermittel der <strong>Stiftung</strong> für das Forschungsvorhaben<br />

„Raum und Ritual im Römischen Triumph“. Bearbeiter ist<br />

Dr. S. Schipporeit.<br />

In dem Vorhaben soll der Wegverlauf des römischen Triumphzuges<br />

als Selbstinszenierung des römischen Staates untersucht und das<br />

Wechselverhältnis zwischen topographischer bzw. architektonischer<br />

Gestaltung des Raumes und ritueller Handlung verstehbar gemacht<br />

werden.<br />

Gestalt und Ausstattung des sakralen bzw. öffentlichen Raumes, die<br />

Form der Tempel und ihre Lage zu anderen Bauten haben sich nicht<br />

zufällig ergeben, sondern sind Ergebnis bewusster, religiös wie politisch<br />

motivierter Entscheidungen. Die Möglichkeit, den öffentlichen<br />

Raum im Zeichen des Kultes und der Macht zu formen, implizierte<br />

einen ständigen Wandel im Ritual (Kultvarianz) und in der Aufführung<br />

(Performanz), wobei der Festzug des Triumphes die Gestalt<br />

der umgebenden Architektur nach und nach beeinflussen und die<br />

Monumente umgekehrt Einfluss auf das kultische Handeln und seine<br />

Wahrnehmung nehmen konnten. In Verbindung mit zeichenhaften<br />

Symbolen, erzählerischen Bildelementen etc. konnten dabei Sinnzusammenhänge<br />

und Assoziationsfelder im Hinblick auf innen- und<br />

außenpolitische Zielsetzungen geschaffen werden.<br />

Während die politische und religionshistorische Entwicklung des<br />

Ritualkomplexes Triumph bereits gut erschlossen und die „Triumphbögen“<br />

als prominenteste Monumente des Prozessionsweges ausführlich<br />

erforscht worden sind, fand in der Forschung das Verhältnis<br />

zwischen kultischem Handeln und dem urbanen Rahmen nur am<br />

Rande Beachtung. Anhand archäologischer Befunde und mit Hilfe<br />

literarischer, numismatischer und epigraphischer Quellen soll daher<br />

der rituelle Handlungsraum entlang des Triumphweges rekonstruiert<br />

werden. Dieser zieht von seinem Ausgangspunkt im südlichen Marsfeld<br />

vor dem Pomerium, der sakralen Stadtgrenze, über die Porta<br />

Triumphalis in die Stadt um den Palatin herum bis zu seinem Endpunkt<br />

auf dem Kapitol, dem Tempel des luppiter Optimius Maximus.<br />

In diesem Zusammenhang werden Bilderschmuck, Inschriften und<br />

Bauten in ihrer funktionalen, ikonographischen und religionshistorischen<br />

Beziehung zum Festzug untersucht, um die wechselseitige<br />

Durchdringung von religiöser Kommunikation, öffentlichem Raum<br />

und politischer Macht interpretieren zu können. Die in der Zwischenzeit<br />

erarbeiteten Thesen und Ergebnisse werden zurzeit vom<br />

Bearbeiter vor Ort in Rom mit Unterstützung des Deutschen Archäologischen<br />

Instituts in Rom verifiziert und vertieft.<br />

Römischer<br />

Triumph<br />

Seite 89

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