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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFrauenschuhCypripedium calceolusKriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenStandorte im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftDer Zustand <strong>von</strong> Frauenschuh-Populationen wird anhand der Anzahl an Sprossen, dem Anteilreproduzierender Sprosse (blühend/fruchtend) und dem Vorhandensein junger Pflanzenbewertet (HUCK & MICHL 2006c). Dabei ist zu beachten, dass <strong>die</strong> Blühfreudigkeit starkenjährlichen Schwankungen unterliegt und Rhizome mitunter über mehrere Jahre in Dormanzgehen können (ELEND 1997; ELEND & GERSTBERGER 1996; HAUKE 2003b; HUCK & MICHL2006c; KÄSERMANN 1999b; KLÖPFER 2000; KULL 1999; SHEFFERSON et al. 2006; THÜRINGERLANDESANSTALT FÜR WALD 2004).HabitatDie Beurteilung der Habitatqualität erfolgt aufgrund der Bodeneigenschaften, derVegetationsstruktur (v. a. Belichtungssituation) und der Begleitvegetation (HUCK & MICHL2006c). Berücksichtigt werden sollte außerdem <strong>die</strong> Anwesenheit geeigneter Bestäuber(ELEND & GERSTBERGER 1996; THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR WALD 2004). Weitere wichtigeHabitatfaktoren können Wasserhaushalt, Wilddichte (Verbiss) und Zugänglichkeit <strong>des</strong>Standortes (Orchideensammler) sein (BLINOVA 2002; ELEND & GERSTBERGER 1996; HAUKE2003b; HUCK & MICHL 2006c; KÄSERMANN 1999b; KLÖPFER 2000; KULL 1999; THÜRINGERLANDESANSTALT FÜR WALD 2004).GefährdungNeben der Reduzierung der Bestände durch Sammler geht <strong>die</strong> Hauptgefährdung derFrauenschuhbestände <strong>von</strong> der Nutzungsaufgabe bzw. -änderung und forstlichen Maßnahmenan den Standorten aus. Eine damit einhergehende Beschattung <strong>des</strong> Standortes, z. B. durchSukzession oder Aufforstung, kann zur Reduktion <strong>des</strong> Austriebes und der Blütenbildungführen (ELEND 1997; ELEND & GERSTBERGER 1996; HAUKE 2003b; HUCK & MICHL 2006c;KÄSERMANN 1999b; KLÖPFER 2000; KULL 1999; SHEFFERSON et al. 2006; THÜRINGERLANDESANSTALT FÜR WALD 2004). Zu starke Auflichtung kann wiederum zu einer Förderung<strong>von</strong> Konkurrenzvegetation führen (ELEND & GERSTBERGER 1996; KLÖPFER 2000).Weitere Gefährdungen bestehen in Änderungen <strong>des</strong> Wasserregimes und Verbiss (z. B. Rehe,Wildschweine, Schafe) (BLINOVA 2002; ELEND & GERSTBERGER 1996; HAUKE 2003b; HUCK &MICHL 2006c; KÄSERMANN 1999b; KLÖPFER 2000; KULL 1999; THÜRINGER LANDESANSTALT FÜRWALD 2004).Darüber hinausgehend ist zu beachten, dass aufgrund der geringen Zahl möglicher Bestäuber(s. a. „Habitat“) auch <strong>die</strong> Vernichtung derer Lebensgrundlagen eine Beeinträchtigung derFrauenschuh-Population zur Folge haben kann (ELEND & GERSTBERGER 1996; THÜRINGERLANDESANSTALT FÜR WALD 2004).Der Erhalt der ökologischen Funktion <strong>des</strong> betroffenen Standortes im räumlichenZusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanz oderVerbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 5<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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