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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFischotterLutra lutramöglicherweise einige kleinere Anpassungen vorgenommen werden müssen (WEBER 1990).GefährdungDie bedeutendsten Gefährdungsursachen für den Fischotter sind <strong>die</strong> direkte Lebensraumzerstörungdurch Zerschneidung oder Maßnahmen <strong>des</strong> Gewässerausbaus und Individuenverluste.Letztere vor allem durch den Straßenverkehr aber auch durch Reusenfischerei.Andere Faktoren spielen höchstens regional eine Rolle (DOLCH & TEUBNER 2006). WichtigsteMaßnahme ist daher <strong>die</strong> Absicherung der Verkehrswege und <strong>die</strong> Vermeidung weiterer Zerschneidungen,v. a. weil viele Populationen recht klein und daher mit einem erhöhtenAussterberisiko belastet sind.Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Gewässerrenaturierung1.a MaßnahmenbeschreibungDurch <strong>die</strong> Neuanlage oder Renaturierung <strong>von</strong> Gewässern oder Gewässerabschnitten wird derLebensraum der Fischotter aufgewertet bzw. vergrößert. Der Gewässerselbstentwicklung istdabei der Vorzug vor der Gewässergestaltung zu geben (BORGGRÄFE et al. 2001; MINISTERIUMFÜR UMWELT & LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG 1999, vergleiche dort Abbildung 14). Einereine Gewässerselbstentwicklung nähme allerdings zu viel Zeit in Anspruch und würde sicherin manchen Fällen auch zu ungewünschten Ergebnissen (starke Selbsteintiefung usw.)führen. Daher wird es in den meisten Fällen nötig sein, Initialen zu setzen und leicht lenkendeinzugreifen. Bei der Renaturierung sollte mit möglichst wenigen Eingriffen möglichst vielGewässerdynamik erreicht, also mit minimalem Aufwand ein maximales Ergebnis erzieltwerden (DEGENBECK 1993).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheIm Vorkommensgebiet, im Anschluss an besiedelte Gewässerstrecken bzw. Teichgebieteoder innerhalb eines Biotopverbun<strong>des</strong> in dem keine oder nur gefahrlos zu querende Straßenliegen.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortFließgewässer oder Stillgewässersystem, das den komplexen Lebensraumansprüchen <strong>des</strong>Fischotters entgegenkommt. Dazu gehören geringe Störungsfrequenz, kleinräumigeGliederung, Deckung, geringe Zerschneidung, ausreichende Anzahl an Ruheplätzen undWurfbauten, Fischreichtum, Strukturvielfalt <strong>von</strong> Ufer und Gewässersohle und eine guteWasserqualität (BIFOLCHI & LODÉ 2005; KADLEČÍK & URBAN 2002; LEOPOLD 2004; MINISTERIUMFÜR UMWELT & LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG 1999; REUTHER 1993; ROTH et al. 2000;VOGEL & HÖLZINGER 2005; WEBER 1990).Als Min<strong>des</strong>tanforderung an ein potenzielles Habitat für einen Rüden und eine Fähe mitJungtieren nennt WEBER (1990): An Fließgewässern 30 km, an Seen 10 km geeignete undsuboptimale Uferstrecke. Min<strong>des</strong>tens 50 % der Uferzonen müssen für Fischotter geeignet<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 92<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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