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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenBechsteinfledermausMyotis bechsteiniiBechsteinfledermäuse fliegen überwiegend entlang <strong>von</strong> Strukturen, so dass <strong>die</strong>se einebesondere Bedeutung haben können. Es können räumlich begrenzte Flugkorridore zwischenQuartieren und Jagdhabitaten bestehen, <strong>die</strong> dann ebenfalls eine hohe Bedeutung haben undals Wanderkorridore mit essenzieller Bedeutung für <strong>die</strong> Funktion der Fortpflanzungs- undRuhestätten zu betrachten sind.RuhestätteRäumliche AbgrenzungZu den Ruhestätten der Bechsteinfledermaus gehören sowohl <strong>die</strong> Tagesschlafplätze/-quartiere als auch <strong>die</strong> Winterquartiere.Außerhalb der Paarungszeit nutzen insbesondere <strong>die</strong> Männchen Baumhöhlenquartiere – inder Regel solitär, manchmal aber auch zu mehreren – als Tagesschlafplätze. Bei <strong>von</strong>mehreren Tieren genutzten Ruhestätten ist eine ungestörte Zone mit einem Radius <strong>von</strong> ca.50 m um <strong>die</strong> Quartierbäume im geschlossenen Bestand für <strong>die</strong> Ruhestätte <strong>von</strong> essentiellerBedeutung, da <strong>die</strong>ser Bereich <strong>von</strong> den Tieren regelmäßig beim Schwärmen genutzt wird (vgl.auch „Fortpflanzungsstätte“). Relevante Beeinträchtigungen <strong>die</strong>ser Zone sind regelmäßig alsBeschädigung der Ruhestätten anzusehen. Tagesschlafplätze, <strong>die</strong> nachweislich nur <strong>von</strong>Einzeltieren genutzt werden, bedürfen keiner solchen Zone.Bezüglich der Winterquartiere der Bechsteinfledermäuse gibt es deutliche Kenntnislücken,weil nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Population in Winterquartieren angetroffenwird. Typischerweise findet man regelmäßig einzelne Individuen in Stollen und Höhlen. Jenach Bedeutung <strong>des</strong> Winterquartiers ist eine ungestörte Zone <strong>von</strong> min<strong>des</strong>tens 50 m um denHaupteinflugbereich essenziell. Dieser Bereich gehört zwingend zum direktenFunktionszusammenhang <strong>des</strong> Quartiers, weil im Umfeld <strong>des</strong> Quartiereingangs dasSchwärmen während der Erkundungsphase im Spätsommer/Herbst stattfindet, das zumAuffinden <strong>des</strong> Quartiers unabdingbar ist.Weitere essenzielle Teilhabitate-Räumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Die lokalen Individuengemeinschaften sind jeweils getrennt nach Wochenstuben-, PaarungsundÜberwinterungsphase zu unterscheiden.In der Wochenstubenphase ist eine einzelne Weibchenkolonie (mit den Jungtieren) als <strong>die</strong>lokale Individuengemeinschaft zu betrachten. Zwischen den verschiedenen, teilweisebenachbarten Kolonien besteht in der Regel kaum oder kein Austausch. Der Aktionsraum derKolonie lässt sich in der Regel anhand geeigneter Wald- und Gehölzbestände gut abgrenzen.In der Regel sind zusammenhängende Waldkomplexe in bis zu 2 km Entfernung vomQuartierzentrum im räumlichen Zusammenhang zu betrachten.Paarungsgebiete der Bechsteinfledermäuse lassen sich räumlich an den geeignetenhöhlenreichen Laub- oder Mischwaldgebieten abgrenzen.Als lokale Individuengemeinschaft <strong>des</strong> Winterquartiers ist <strong>die</strong> anwesende Winterschlafgesellschaftzu bezeichnen. Die räumliche Abgrenzung bezieht sich auf das jeweiligeWinterquartier. Ausnahmen sind eng benachbarte Höhlen oder Stollensysteme, <strong>die</strong> nichtsinnvoll <strong>von</strong>einander zu trennen sind.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 38<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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