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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenHaselmausMuscardinus avellanariusDes Weiteren werden gut strukturierte Waldränder erhalten bzw. geschaffen.Durchforstungsmaßnahmen werden nur in kleinen Schritten durchgeführt (höchstens 2 ha).Strukturen, <strong>die</strong> als Zuflucht oder Nahrungsressource <strong>die</strong>nen, werden geschont. DurchReduktion forstlicher Nutzung bzw. Prozessschutz oder ähnliche Maßnahmen wird außerdemdas Angebot an Alt- und Totholz (Höhlen) erhöht und weiter entwickelt. Optimal ist eineMittel- oder Niederwaldnutzung, <strong>die</strong> der Haselmaus aufgrund der geförderten Strukturen sehrentgegen kommt (BÜCHNER 2007; HARTHUN 2007; HERRMANN 1991; LEOPOLD 2004; MEINIG etal. 2004; SCHLUND 2005).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheIm aktuellen Vorkommensgebiet, direkt angrenzend an <strong>die</strong>ses oder in Gebieten in einerEntfernung <strong>von</strong> weniger als 500 m, <strong>die</strong> durch geeignete Gehölzstrukturen mit dem aktuellenVorkommengebiet vernetzt sind.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortBevorzugt lichter Laubmischwald mit einer Min<strong>des</strong>tgröße <strong>von</strong> 20 ha.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Anpflanzung geeigneter Sträucher wirkt schnell, allerdings wird <strong>die</strong> Entwicklungkomplexer Strukturen längere Zeit in Anspruch nehmen. Dabei ist der Ausgangszustand <strong>des</strong>zu entwickelnden Gebietes entscheidend. Da Haselmäuse sehr ortstreu sind, wird eineNeubesiedlung vor allem durch Jungtiere erfolgen. Allerdings ist auch bei <strong>die</strong>sen nicht mitweiten Wanderungen zu rechnen. Schlund gibt für abwandernde Jungtiere durchschnittlicheWanderdistanzen <strong>von</strong> 360 m (Frühjahrswurf) bzw. 130 m (Herbstwurf) an (SCHLUND 2005).Die volle <strong>Wirksamkeit</strong> der Maßnahme wird innerhalb <strong>von</strong> fünf Jahren erreicht. DieEntwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong> ist als kurz einzustufen.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie Lebensraumansprüche der Haselmaus sind gut bekannt und zumin<strong>des</strong>t in Teilen (z. B.Sträucher als Nahrungsquelle und Unterschlupf) mit relativ geringem Aufwand zu erfüllen. Esliegen keine konkreten Erkenntnisse zur <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>die</strong>ser Maßnahme vor, sie wird aberregelmäßig vorgeschlagen (BÜCHNER 2007; HARTHUN 2007; MEINIG et al. 2004; SCHLUND2005). Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist als hoch einzuschätzen.1.f ZielkonflikteZielkonflikte sind ggf. mit dem Forst und mit der Landwirtschaft möglich (Waldrandentwicklung,Heckenanlage).1.g RisikomanagementAufgrund der fehlenden <strong>Wirksamkeit</strong>snachweise für <strong>die</strong>se Maßnahme ist ein Risikomanagementmit einer Anpassung der Maßnahmen und ggf. weiteren Maßnahmentypenvorzusehen. Die Entwicklung <strong>des</strong> Habitates und der Haselmauspopulation sind durch einMonitoring zu beobachten.1.h Weitere Anmerkungen-<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 102<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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