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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGemeine FlussmuschelUnio crassus2.g RisikomanagementSiehe Maßnahme 1.2.h Weitere AnmerkungenEin Scheitern <strong>die</strong>ser Maßnahme dürfte in den meisten Fällen auf unzureichende Bedingungenim Gewässer zurückzuführen sein. Gerade das Interstitial als Lebensraum der Jungmuschelnist ein zentraler Punkt, wenn es um <strong>die</strong> Eignung eines Gewässers als „Muschelgewässer“geht. Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass in belasteten Gewässern das Interstitial häufig keinegünstigen Lebensbedingungen bietet und <strong>die</strong> Wiederherstellung seiner FunktionsfähigkeitJahre dauert (HENKER et al. 2003). Aber auch bei guten Ausgangsbedingungen wird es immerschwierig sein, den Zusammenhang zwischen <strong>die</strong>ser Maßnahme und einer Erholung derMuschelbestände zu belegen. So listen DÜMPELMANN et al. (2007) einige Projekte auf, beidenen einige Jungmuscheln „wahrscheinlich“ aus dem Besatz mit infizierten Fischenresultierten.2.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeDie Maßnahme wird aufgrund der kurzen Entwicklungsdauer und der mittlerenErfolgswahrscheinlichkeit als mittel geeignet eingestuft (vgl. Bewertungsrahmen Tab. 5). DieMaßnahme kann ergänzend zu anderen Maßnahmen deren Erfolgswahrscheinlichkeiterhöhen.Eignung: Mittel3. Maßnahme: Aussetzen <strong>von</strong> Jungmuscheln3.a MaßnahmenbeschreibungJungmuscheln werden in Sedimentkäfigen oder Lochplattensystemen (siehe HENKER et al.2003) im Gewässer ins Substrat eingegraben. Die Käfige ermöglichen eine Kontrolle derEntwicklung der Jungmuscheln. Die Jungmuscheln müssen in Fischhälterungsanlagen durchInfizierung <strong>von</strong> Wirtsfischen mit Glochi<strong>die</strong>n und Aufsammlung der abgefallenen Jungmuschelngewonnen werden. Zur Glochi<strong>die</strong>ngewinnung werden möglichst Muscheln aus dem zubesiedelnden Gewässer genutzt. Die Gewässerunterhaltung ist dauerhaft an <strong>die</strong> Bedürfnisseder Flussmuschel anzupassen.3.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheMöglichst in bereits besiedelten Abschnitten <strong>des</strong> betroffenen Gewässers, da hier da<strong>von</strong>auszugehen ist, dass zumin<strong>des</strong>t grundsätzliche Voraussetzungen erfüllt sind und eineVerbesserung der Situation in überschaubareren Zeiträumen zu erreichen ist. Es ist darauf zuachten, dass <strong>die</strong> Verbreitungsgrenzen und Biotopansprüche der Unterarten/Ökotypenberücksichtigt werden.3.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortEntscheidend ist, dass das Substrat in welchem <strong>die</strong> Käfige ausgebracht werden, gut durchströmtund sauerstoffversorgt ist. Die besten Ergebnisse bei der Ausbringung <strong>von</strong> Lochplattenerlangten HENKER et al. (2003) mit „mittleren“ Korngrößen <strong>von</strong> 2 – 5 mm.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 268<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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