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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGroßes MausohrMyotis myotisTagesschlafplätze, <strong>die</strong> nachweislich nur <strong>von</strong> Einzeltieren und ohne Fortpflanzungs- undPaarungsfunktion genutzt werden, bedürfen keiner solchen Zone.Die Winterquartiere befinden sich überwiegend in unterirdischen Höhlen, Kellern oder Stollen.Die Ruhestätte umfasst das gesamte Winterquartier. Auch hier ist eine ungestörte Zone <strong>von</strong>min<strong>des</strong>tens 50 m um den Haupteinflugbereich essenziell. Dieser Bereich gehört zwingendzum direkten Funktionszusammenhang <strong>des</strong> Quartiers, weil im Umfeld <strong>des</strong> Quartiereingangsdas Schwärmen während der Erkundungsphase im Spätsommer/Herbst stattfindet, das zumAuffinden <strong>des</strong> Quartiers unabdingbar ist.Weitere essenzielle Teilhabitate-Räumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Aufgrund der komplexen Biologie <strong>des</strong> Großen Mausohres kann <strong>die</strong> lokale Individuengemeinschaftnicht pauschal abgegrenzt werden. Ihre Zusammensetzung unterliegt im Verlaufder Jahreszeiten starken Wechseln. Daher sind Wochenstuben, Paarungsquartiere undWinterquartiere jeweils als eigene lokale Individuengemeinschaften anzusprechen.Im Sommer bilden <strong>die</strong> weiblichen Großen Mausohren eine lokale Individuengemeinschaft inForm der Wochenstubenkolonie. In der Regel wird ein einziges Wochenstubenquartier aufeinem Dachboden mit verschiedenen Hangplätzen (seltener sonstige Hohlräume im Dachbereichoder in/an Brücken) genutzt. Zwar besteht ein Austausch <strong>von</strong> Individuen zwischennahe beieinander liegenden Kolonien (Kolonieverbund), aber ein regelmäßiger Quartierwechselder Kolonie innerhalb eines Sommers findet nicht statt. Jede Wochenstubenkoloniebildet eine lokale Individuengemeinschaft.Zudem gibt es Paarungsgebiete <strong>von</strong> Großen Mausohren, in denen sich mehrere Paarungsquartierebefinden und <strong>die</strong> sich räumlich als abgeschlossener Waldbestand abgrenzen lassen(SIMON & WIDDIG GBR 2007, 2008a). In <strong>die</strong>sem Fall gehören sämtliche Große Mausohren <strong>des</strong>Paarungsgebietes zu einer lokalen Individuengemeinschaft.Als lokale Individuengemeinschaft <strong>des</strong> Winterquartiers ist <strong>die</strong> anwesende Winterschlafgesellschaftzu bezeichnen.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftEine Bewertung der Individuengemeinschaft erfolgt aufgrund der Größe der Wochenstubenkolonie.Hier ist <strong>die</strong> Anzahl der adulten, weiblichen Tiere in einer Kolonie <strong>die</strong>Messgröße. Daneben sind Kriterien zur Populationsstruktur, wie zum Beispiel Anzahl derJungtiere, Mortalität der Jungtiere oder Anzahl reproduzierender Weibchen der Kolonie füreine Bewertung wesentlich.In Paarungsgebieten wird <strong>die</strong> Anzahl der Großen Mausohren ermittelt.In den Winterquartieren kann <strong>die</strong> Anzahl der Großen Mausohren ermittelt (Sichtbeobachtung)und durch halbquantitative Fänge in der Schwärmphase ergänzt werden. Hierbei ist zubeachten, dass <strong>die</strong> winterliche Kontrolle bei Außentemperaturen unter 0° C stattfinden sollte.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 48<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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