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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenKiebitzVanellus vanellusKriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftZur Bewertung der Individuengemeinschaft ist <strong>die</strong> Anzahl brütender Paare, bzw. bei Ruhestätten<strong>die</strong> Anzahl rastender Kiebitze geeignet. Die Bestandsgrößen dürfen nicht abnehmen.Ein weiteres wesentliches Kriterium zur Bewertung der ökologischen Funktion der Fortpflanzungsstätteist der Bruterfolg, da in Mitteleuropa der Bruterfolg häufig unter dem für denBestandserhalt notwendigen Wert <strong>von</strong> 0,83-0,97 flüggen Jungvögeln pro Paar und Nest(PEACH & THOMPSON 1994) liegt (u. a. BAINES 1990; BLÜHDORN 1999; BLÜHDORN 2001;BOLTON et al. 2007; JUNKER et al. 2006; KOOIKER 2003).HabitatDie Habitatansprüche <strong>des</strong> Kiebitzes sind hinreichend bekannt und in einer Vielzahl <strong>von</strong>Untersuchungen abgesichert worden (vgl. u. a. GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 2001), so dass <strong>die</strong>ökologische Funktionsfähigkeit anhand der Ausprägung der vorhandenen Habitate,insbesondere hinsichtlich Nutzung, Bodenfeuchte und Mosaikstruktur aus Nisthabitaten undHabitaten zur Jungenaufzucht bewertet werden kann.GefährdungGefährdungsursachen für den Kiebitz sind vorrangig landwirtschaftliche Intensivierung,Nutzungsaufgabe, Melioration, Gelegeverluste durch Prädation und Landwirtschaft sowieStörungen durch den Menschen (u. a. AUSDEN & HIRONS 2002; BLÜHDORN 1998; BOLTON et al.2007; EIKHORST 2005; GÜNTHER et al. 2005; HART et al. 2002; JUNKER et al. 2005; KOOIKER2003; SCHIFFERLI et al. 2006).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Nisthabitatoptimierung1.a MaßnahmenbeschreibungOptimierungen <strong>des</strong> Nisthabitats sind durch vielfältige Maßnahmen möglich, müssen stark an<strong>die</strong> lokalen Gegebenheiten angepasst werden und werden auf verschiedene Weise inzahlreichen Projekten angewendet. Hier erfolgt daher nur eine kurze Vorstellung einerAuswahl der möglichen Maßnahmen, <strong>die</strong> Details sind der jeweiligen Fachliteratur bzw. z. B.den Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen zu entnehmen (Übersicht inHARTMANN et al. 2006). Zur Optimierung <strong>des</strong> Nisthabitates ist im Regelfall eine Kombinationmehrerer Maßnahmen notwendig (z. B. RYSLAVY 2004a) :• Grünlandextensivierung/Mosaikbewirtschaftung (u. a. AUSDEN & HIRONS 2002; BAINES1990; BLÜHDORN 2002; BOSCHERT 1999; TROLLIET 2003).• Anhebung Grundwasserstände (BOSCHERT 1999).• Temporäre Winter/Frühjahrüberstauung (Vertragsnaturschutzprogramme).<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 121<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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