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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenZwergfledermausPipistrellus pipistrelluseine Bewertung wesentlich.In Paarungsgebieten wird <strong>die</strong> Anzahl der Zwergfledermäuse ermittelt.In den Winterquartieren kann <strong>die</strong> Anzahl der Zwergfledermäuse in günstigen Fällen überautomatische Erfassung, wie z. B. über Lichtschranken oder Ultraschall-Sensoren inKombination mit einer Videokamera ermittelt werden (SIMON et al. 2004). Ansonsten ist der„sichtbare“ Bestand zu erfassen.HabitatDie Zwergfledermaus als Gebäude bewohnende Fledermausart, bezieht während derSommermonate ihre Wochenstubenquartiere hauptsächlich in Siedlungen. Sie wechselt imVerlauf <strong>des</strong> Sommers mit einem Teil bzw. der gesamten Kolonie mehrfach <strong>die</strong> Quartiere undnutzt somit ein großes Quartierverbundsystem (SIMON et al. 2004). Diese Quartiere müssenfür <strong>die</strong> ökologische Funktionalität der Fortpflanzungsstätte mit ihren Strukturen und den EinundAusflugöffnungen erhalten bleiben. Zur Bewertung werden <strong>die</strong> Größe <strong>des</strong>Quartierverbun<strong>des</strong> bzw. <strong>die</strong> Anzahl der Quartiere und der Grad der Zerschneidung zwischenden Quartieren herangezogen.Zwergfledermäuse nutzen zwischen Wochenstubenquartieren und JagdhabitatenLeitstrukturen, wie z. B. durch Gehölze oder Gewässer. Die Bewertung erfolgt über <strong>die</strong>Ausprägung (Qualität) <strong>die</strong>ser Leitstrukturen.Die Winterquartiere als Ruheplätze sollen störungsfrei sein und gute Versteckmöglichkeitenbieten. Ein konstantes Mikroklima ist dabei maßgeblich. Für <strong>die</strong> Bewertung sind vor allem <strong>die</strong>Qualität und <strong>die</strong> Quantität der Versteckmöglichkeiten, <strong>die</strong> Temperaturverhältnisse und derGrad der Störungsfreiheit ausschlaggebend.GefährdungAls Gefährdung ist vornehmlich <strong>die</strong> Zerstörung <strong>von</strong> Quartieren durch Sanierung oderRenovierung der Gebäude zu nennen. Nach SIMON et al. (2004) beträgt <strong>die</strong> jährlicheZerstörungsrate <strong>von</strong> Zwergfledermausquartieren bis zu 8 %. Pestizideinsatz in der Land- undForstwirtschaft und in Hausgärten führt zu einer Verringerung der Nahrungsgrundlage (SIMON& BOYE 2004). Für <strong>die</strong> überwiegend strukturgebunden fliegende Art kann <strong>die</strong> Zerschneidungder räumlich-funktionalen Beziehungen zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebiet z. B.durch Straßen zu einer Gefährdung der Kolonie werden (FGSV 2008).Für <strong>die</strong> Winterquartiere stellt ein regelmäßiger Besucherverkehr eine Störung und somit eineGefährdung dar.Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 71<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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