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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGroße MoosjungferLeucorrhinia pectoralisgeeigneten Stellen verteilt.Da eine ausreichend große Quell- bzw. Spenderpopulation benötigt wird, ergibt sich alsRahmenbedingung für <strong>die</strong>se Maßnahme, dass nur kleinere Teile eines Gewässerkomplexesmit mehreren Vorkommen der Art im räumlichen Zusammenhang durch das Eingriffsvorhabenbetroffen sein dürfen oder dass eine ausreichend umfangreiche aktuelle Besiedlung <strong>des</strong>Maßnahmengewässers noch gegeben ist (vgl. weitere Erläuterungen unter 1.d).2.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheWie bei der Neuanlage (Maßnahme 1) sollte das strukturell optimierte Gewässer höchstens1 km vom betroffenen Gewässer entfernt sein. Zur Unterstützung der spontanen Besiedlungist eine Vernetzung durch lineare Elemente, wie z. B. einen Bachlauf, wünschenswert.2.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortEs müssen günstige Standorteigenschaften für mesotrophe Stillgewässer herrschen (z. B.verlandeter Torfstich). Optimal sind aktuell noch besiedelte Gewässer oder solche, derenBesiedlung durch <strong>die</strong> Große Moosjungfer in nicht allzu ferner Vergangenheit bekannt ist.2.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Gestaltung/Erstpflege <strong>des</strong> Gewässers geht sehr schnell <strong>von</strong>statten. Handelt es sich umein bereits besiedeltes Gewässer, so wird sich <strong>die</strong> Wirkung der Maßnahme in ein bisspätestens drei Jahren einstellen. Um <strong>die</strong> Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong> in einemZeitraum <strong>von</strong> maximal fünf Jahren abzusichern, wird bei aktuell nicht besiedelten Gewässern<strong>die</strong> spontane Besiedlung durch das mehrfache manuelle Einbringen <strong>von</strong> Eiern ablegebereiterWeibchen unterstützt. Diese unterstützende Maßnahme entspricht der bei anderen Tierartenauch erfolgreich durchgeführten Umsiedlung <strong>von</strong> Teilen der betroffenen Vorkommen in neuangelegte Habitate. Es ist <strong>von</strong> einer kurzen Entwicklingsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>auszugehen.2.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie Bedürfnisse der Art sind recht gut bekannt und es gibt praktikable Vorschläge zurSchaffung und Pflege <strong>von</strong> Gewässerkomplexen, <strong>die</strong> <strong>von</strong> der Großen Moosjungfer besiedeltsind (BLANCKENHAGEN 2008; BRAUNER 2006; BUCHWALD & SCHIEL 2002; ENGELSCHALL &HARTMANN 1998; HAACKS & PESCHEL 2007; LEOPOLD 2004; MAUERSBERGER 2003; SCHIEL &BUCHWALD 1998; SCHIEL & BUCHWALD 2001; SCHORR 1990; STERNBERG et al. 2000;WILDERMUTH 1986, 2001, 2005; WILDERMUTH 2007). Die Männchen werden zwar alsstandorttreu beschrieben, aber ein Teil der Population zeigt in der Reifungsphase eine hoheWanderaktivität und offenbar können auch ungeeignete Strukturen (z. B. Hochwälder)überwunden werden, so dass <strong>die</strong> Besiedlung neu zur Verfügung stehender Gewässermitunter recht schnell erfolgt (BLANCKENHAGEN 2008; BÖNSEL 2006; MAUERSBERGER 2003;STERNBERG et al. 2000). Aufgrund der zahlreichen und überwiegend positiven Experteneinschätzungenund einzelner <strong>Wirksamkeit</strong>sbelege wird <strong>die</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit alshoch eingestuft. Zum Einbringen <strong>von</strong> Eiern in neue oder optimierte Habitate liegen bislangkeine publizierten <strong>Wirksamkeit</strong>sbelege vor; <strong>die</strong>se ergänzende Maßnahme wurde im Rahmen<strong>des</strong> Experten-Workshops zu vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen in Hannover <strong>von</strong> denbeteiligten Libellenexperten vorgeschlagen.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 244<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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