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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenZwergfledermausPipistrellus pipistrellusDie bis zu 40 km <strong>von</strong> den Sommerquartieren entfernt liegenden Winterquartiere derZwergfledermaus befinden sich überwiegend in unterirdischen Höhlen, Kellern oder Stollen.In einigen Regionen sind zentrale Massenwinterquartiere bekannt (SENDOR & SIMON 2003). Jenach Winterquartiervorkommen bezieht sich <strong>die</strong> Abgrenzung der Ruhestätten punktuell aufein einzelnes Winterquartier bzw. auf den Raum eng beieinander liegender Winterquartiere.Aufgrund <strong>des</strong> intensiven herbstlichen Schwärmverhaltens der Zwergfledermaus amWinterquartier ist bei Winterquartieren mit großen Beständen eine ungestörte Zone <strong>von</strong> 50 mum den Haupteinflugbereich <strong>von</strong> essenzieller Bedeutung für <strong>die</strong> Funktion der Ruhestätte.Relevante Beeinträchtigungen <strong>die</strong>ser Zone sind regelmäßig als Beschädigung der Ruhestätteanzusehen.Weitere essenzielle Teilhabitate-Räumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Die Zwergfledermaus weist jahreszeitlich eine starke räumliche Trennung ihrer Vorkommenauf. Zu unterscheiden sind vorrangig <strong>die</strong> Wochenstuben und <strong>die</strong> Winterquartiere. DesWeiteren sind Individuengruppen in Paarungsquartieren als eigenständige lokaleIndividuengemeinschaften anzusprechen. Die Männchenvorkommen sind dispers verteilt undlassen sich daher nur über geeignete Habitatstrukturen abgrenzen.Aufgrund der geklumpten Verteilung der Fortpflanzungsstätten und der Koloniebildung stellenim Sommer <strong>die</strong> Wochenstubenkolonien <strong>die</strong> lokale Individuengemeinschaft dar. Im Regelfall isteine Wochenstubenkolonie der Zwergfledermaus auf eine Ortslage (Dörfer) beschränkt. Jenach Größe der Siedlung und <strong>des</strong> Quartierangebotes kann sich <strong>die</strong> Kolonie jedoch aufmehrere Subkolonien aufteilen, <strong>die</strong> nahe beieinander gelegene Quartiere gleichzeitig nutzen(Quartierverbund). SIMON et al. (2004) fanden in ihren Untersuchungen bis zu sechsgleichzeitig genutzte Wochenstubenquartiere. Ein Austausch <strong>von</strong> Individuen zwischenKolonien in verschiedenen Ortschaften (Kolonieverbund) findet nur in Einzelfällen statt. Ingrößeren Siedlungen können sich mehrere Wochenstuben befinden, <strong>die</strong> jeweils alseigenständige lokale Individuengemeinschaft zu werten sind.Im Winter versammeln sich alle Individuen der lokalen Individuengemeinschaft inWinterquartieren. Diese lokale Individuengemeinschaft entspricht nicht der sommerlichenIndividuengemeinschaft. Bei der Zwergfledermaus kommt es häufiger vor, dass sich eingroßer Teil der lokalen Individuengemeinschaft (bis zu etwa 40 km Einzugsbereich) in einemzentralen Wintermassenquartier sammelt (KRAPP 2004; SIMON et al. 2004). Es werden jedochauch verschiedene weit verstreute kleinere Winterquartiere <strong>von</strong> jeweils wenigen Individuenaufgesucht. Je nach Winterquartiervorkommen bezieht sich <strong>die</strong> Abgrenzung der lokalenIndividuengemeinschaft punktuell auf das einzelne Winterquartier bzw. auf den Raum engbeieinander liegender Winterquartiere.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftEine Bewertung der Individuengemeinschaft erfolgt aufgrund der Größe der Wochenstubenkolonie,das heißt <strong>die</strong> Anzahl der adulten, weiblichen Tiere in einer Kolonie ist <strong>die</strong> Messgröße.Daneben sind weitere Kriterien zur Populationsstruktur, wie zum Beispiel Anzahl derJungtiere, Mortalität der Jungtiere oder Anzahl reproduzierender Weibchen der Kolonie für<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 70<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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