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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenDunkler Wiesenknopf-AmeisenbläulingMaculinea nausithousFalter behindert, führt jedoch nicht zwingend zu einer unmittelbaren Schädigung derFortpflanzungsstätte und sollte daher auch unter dem Verbotstatbestand der Störung unterBezug auf den Erhaltungszustand der lokalen Population geprüft werden.RuhestätteRäumliche AbgrenzungDie Ruhestätte <strong>des</strong> Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings entspricht räumlich der Fortpflanzungsstätte(LEOPOLD 2004). Als Schlafplatz der Falter <strong>die</strong>nen vor allem <strong>die</strong>Wiesenknopf-Pflanzen (EBERT & RENNWALD 1993). Da <strong>die</strong> Larval- und Puppenphase lautDefinition dem Fortpflanzungszyklus zugerechnet wird, wird das Ameisennest alsAufenthaltsort der Larven und Puppen als Fortpflanzungs- und nicht als Ruhestätteangesehen.Weitere essenzielle Teilhabitate-Räumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Die lokale Individuengemeinschaft <strong>des</strong> Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings umfasstneben dem Bestand der einzelnen Fortpflanzungs- bzw. Ruhestätte auch <strong>die</strong> Vorkommenbenachbarter Vermehrungshabitate, <strong>die</strong> jeweils nicht mehr als 300-400 m <strong>von</strong>einanderentfernt sind (BINZENHÖFER & SETTELE 2000; GEIßLER-STROBEL 1999, 2000; SETTELE 1999;SETTELE et al. 2005; STETTMER et al. 2001) und zwischen denen keine gravierendenAusbreitungshindernisse liegen (stark befahrene Straßen, Ortslagen, o. ä.). Die Größe derlokalen Individuengemeinschaft hängt demnach <strong>von</strong> der Verteilung der einzelnenVermehrungshabitate im Raum ab. Dieser räumliche Zusammenhang ist für <strong>die</strong> betroffeneFortpflanzungs- oder Ruhestätte insofern <strong>von</strong> hoher Bedeutung, als viele Vorkommen der Artder Gefährdung durch wechselnde und in vielen Jahren unangepasste landwirtschaftlicheNutzung unterliegen. Daher ist eine kleinräumige Dynamik der Besiedlung nah benachbarterVermehrungshabitate als typisch anzusehen.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftZur Erfassung der Bestandsgröße eines Vorkommens <strong>des</strong> Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulingswerden in der landschaftsökologischen Praxis bevorzugt Zählungen der Falter anmehreren Terminen während der Hauptflugzeit durchgeführt. Ob dabei <strong>die</strong> Zählungen auf dergesamten Fläche <strong>des</strong> Wiesenknopfbestan<strong>des</strong> oder entlang repräsentativer linearer Transekteerfolgen, hängt <strong>von</strong> der Dichte <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> und dem Zuschnitt der Untersuchungsflächenab. Genauere Daten zur Größe der Teilpopulationen sind durch Fang-Wiederfang-Stu<strong>die</strong>n zuerhalten, <strong>die</strong> jedoch als Standardmethode wegen <strong>des</strong> hohen Aufwan<strong>des</strong> in der Landschaftsplanungnicht zu etablieren sein dürften (BRÄU 2001).Die Abschätzung der Populationsgröße anhand der Erfassung <strong>von</strong> Präimaginalsta<strong>die</strong>n hatunter bestimmten Bedingungen Vorteile (HERMANN 1999), da zum Beispiel der reproduktiveOutput der aktuellen Generation ermittelt wird und nicht ,wie bei der Falterzählung, der dervorigen Generation. Diese Erfassungsmethode kann jedoch nicht generell empfohlen werden,da sie unter anderem den Nachteil hat, dass weder <strong>die</strong> Eier noch <strong>die</strong> Junglarven <strong>des</strong> Dunkeln<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 214<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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