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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFischotterLutra lutra2.e ErfolgswahrscheinlichkeitDiese Maßnahme wurde <strong>von</strong> HOWE (2002) vorgeschlagen, um Fischotter <strong>von</strong> kommerziellenFischteichen abzulenken. Allerdings vermutet er auch, dass solche Gewässer zu einerallgemeinen Verbesserung der Lebensbedingungen für <strong>die</strong> Fischotter führen können. HOWEweist aber auch darauf hin, dass künstlich angelegte Fischteiche stetig nachbesetzt und imWinter eisfrei gehalten werden müssen, weshalb eine Revitalisierung natürlicher Gewässer<strong>die</strong> kostengünstigere Alternative sei. Es gibt keine Belege für eine erfolgreiche Durchführung<strong>die</strong>ser Maßnahme, aber es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass sie <strong>die</strong> Situation in Gebietenverbessern kann, in denen das Nahrungsangebot für Fischotter zumin<strong>des</strong>t zeitweise knappist, da <strong>die</strong> Nahrungsverfügbarkeit eine der wichtigsten Habitatqualitäten für Fischotter ist(VOGEL & HÖLZINGER 2005; WEBER 1990). Ob <strong>die</strong>s als alleinige Maßnahme hilfreich sein kann,wird <strong>von</strong> den anderen Bedingungen im betrachteten Gebiet abhängen. Die „FischottergruppeSchweiz“ fand in Untersuchungen zur Möglichkeit der Wiederansiedlung <strong>des</strong> Fischotters inder Schweiz nur wenige Gewässer, <strong>die</strong> ausreichende Fischbiomassen boten. Allerdings wardas nur einer <strong>von</strong> mehreren Gründen, <strong>die</strong> dazu führten, dass <strong>die</strong> Fischottergruppe Wiederansiedlungsversuchein der Schweiz zur Zeit ihrer Untersuchungen für nicht vertretbareinschätzte (WEBER 1990). Die Erfolgswahrscheinlichkeit der Maßnahmen wird aufgrund derpositiven Experteneinschätzung als hoch angesehen.2.f ZielkonflikteZielkonflikte sind zu erwarten mit Landwirtschaft, Wasserbau, Freizeitnutzung und Anglern.2.g RisikomanagementEin Monitoring der Entwicklung <strong>des</strong> Fischbesatzes und der Annahme durch <strong>die</strong> Fischotter istdurchzuführen. Möglicherweise ist ein regelmäßiger Neubesatz notwendig.2.h Weitere AnmerkungenEs sind autochthone Fischarten zu besetzen. Besonders hilfreich könnte <strong>die</strong>se Maßnahme inGebieten sein, in denen <strong>die</strong> vorhandenen natürlichen Gewässer durch Trockenheit regelmäßigzumin<strong>des</strong>t teilweise austrocknen. Bei Austrocknung der Gewässer schrumpfen <strong>die</strong>Reviere der Fischotter zusammen (SAAVEDRA 2002): Eine geschickte Anlage zusätzlicherpermanenter Gewässer könnte in solchen Situationen Konfliktsituationen zwischenFischottern reduzieren. Darüber hinaus hätte <strong>die</strong> Maßnahme den Vorteil, dass sie Konfliktemit Besitzern kommerzieller Fischzuchtanlagen vermeiden helfen könnte (HOWE 2002).Die Maßnahme <strong>die</strong>nt in erster Linie dazu, bestehende Fischotterbestände zu stützen und zuvergrößern, kann aber auch in Verbindung mit anderen Maßnahmen alsRisikomanagementmaßnahme eingesetzt werden. Sie ist daher nur geeignet, wennessenzielle Nahrungshabitate verloren gehen bzw. wenn <strong>die</strong>se nachweislich denbestandslimitierenden Faktor darstellen.2.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeBei Einhaltung der oben genannten Anforderungen weist <strong>die</strong> Maßnahme aufgrund ihrerkurzen Entwicklungsdauer und ihrer hohen Erfolgswahrscheinlichkeit eine hohe Eignung alsvorgezogene Ausgleichsmaßnahme auf (vgl. Bewertungsrahmen Tab. 5). Die Anlage <strong>von</strong>Fischteichen bietet sich auch als begleitende Maßnahme bei langwierigerenRenaturierungsmaßnahmen und als Risikomanagementmaßnahme an.Eignung: Hoch<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 95<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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