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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGemeine FlussmuschelUnio crassusdeutlichen Zunahme der Fundpunkte <strong>von</strong> Flussmuscheln führte, wobei hier zusätzlich mitGlochi<strong>die</strong>n infizierte Wirtsfische eingesetzt wurden. Vor allem <strong>die</strong> Sanierung eines verstopftenInterstitials kann lange Zeit in Anspruch nehmen (HENKER et al. 2003). Es ist dahergrundsätzlich <strong>von</strong> einer langen Entwicklungszeit der Maßnahme auszugehen.4.e ErfolgswahrscheinlichkeitDa der massive Rückgang der Muschelpopulationen offenbar vor allem durch <strong>die</strong> Verschlechterungender Lebensbedingungen in den besiedelten Gewässern verursacht wurde,wird eine erfolgreiche Renaturierung auch zu einer Verbesserung der Lebensumstände derMuscheln führen. Wichtig ist dabei vor allem <strong>die</strong> Revitalisierung <strong>des</strong> Interstitials, da sonsteine ausreichende Reproduktion der Populationen nicht möglich ist (BAUMGÄRTNER & HEITZ1994; COLLING 2001; COLLING & SCHRÖDER 2003; DEGENBECK 1993a, b; DÜMPELMANN 2003;HENKER et al. 2003; HIEKEL 2007; NAGEL 1999; RÖCK 2008; SCHOLZ 1992; SCHWARZER 2007;ZETTLER & JUEG 2001, 2007; ZETTLER et al. 1995; ZIMMERMANN et al. 2000). Renaturierungsmaßnahmenhaben auch schon, zum Teil in Kombination mit anderen stützenden Maßnahmen,zu Erfolgen geführt (EICHER 2005; HENKER et al. 2003). Die Erfolgswahrscheinlichkeitwird <strong>des</strong>halb als sehr hoch eingestuft.4.f ZielkonflikteEs sind Zielkonflikte möglich mit der Landwirtschaft, dem Wasserbau, den für <strong>die</strong> Gewässerunterhaltungzuständigen Stellen und den Freizeitnutzern.4.g RisikomanagementAngaben zum Risikomanagement entfallen, da keine Eignung als vorgezogeneAusgleichsmaßnahme vorliegt.4.h Weitere AnmerkungenBei der Renaturierung sollte mit möglichst wenigen Eingriffen möglichst viel Gewässerdynamikerreicht, also mit minimalem Aufwand ein maximales Ergebnis erzielt werden(DEGENBECK 1993a). Dies zum einen, um Ressourcen zu sparen, zum anderen aber auch, ummögliche Beeinträchtigungen durch Baumaßnahmen (z. B. Erhöhung der Schwebstofffracht)zu minimieren.4.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeDie Maßnahme weist aufgrund der langen Entwicklungsdauer trotz der sehr hohenErfolgswahrscheinlichkeit keine Eignung als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme auf (vgl.Bewertungsrahmen Tab. 5). Als ergänzende Maßnahme sollte sie jedoch für <strong>die</strong> langfristigeSicherung der Bestände regelmäßig herangezogen werden.Eignung: Keine5. Maßnahme: Optimierung <strong>des</strong> Interstitials5.a MaßnahmenbeschreibungDa für <strong>die</strong> Entwicklung der Jungmuscheln eine gute Durchströmung und Sauerstoffversorgung<strong>des</strong> Interstitials <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung ist, sollten geeignete Maßnahmen gefundenwerden, um das Interstitial vor Verstopfung zu schützen, bzw. vorhandene Verstopfungen zureduzieren. Neben den im Rahmen einer Gewässerrenaturierung nahe liegenden Maßnahmen,wie der Reduktion <strong>des</strong> Schweb- und Nährstoffeintrages durch unterschiedliche<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 271<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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