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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFeldhamsterCricetus cricetusfrucht zwischen mehrfachem Getreideanbau angesehen werden (KAYSER & STUBBE 2003).Eine möglichst späte und oberflächliche Bodenbearbeitung ist wünschenswert. Belassung <strong>von</strong>„Erntestreifen“ auf den Feldern, <strong>die</strong> bis zur Aussaat der Folgefrucht stehen bleiben, erhöht <strong>die</strong>Strukturvielfalt (http://www.feldhamster.de/schutz.html). Um das Risiko einer Rückwanderungin <strong>die</strong> alte Fläche zu minimieren (KUPFERNAGEL 2007), müssen gegebenenfalls geeigneteSperreinrichtungen installiert werden. Optimal wäre hier eine Lösung, <strong>die</strong> den Feldhamstern<strong>die</strong> Einwanderung in <strong>die</strong> Fläche ermöglicht, <strong>die</strong> Auswanderung aber verhindert. WEINHOLDberichtet <strong>von</strong> einer erfolgreichen Lösung in Form eines PVC-Zaunes, der 30 cm tief eingegrabenwurde und 90 cm hoch war. In den Zaun wurden Katzenklappen eingebaut, <strong>die</strong> esermöglichten, dass kleine Säugetiere aus dem abgezäunten Bereich heraus gelangenkonnten (WEINHOLD 2008). Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass <strong>die</strong> Katzenklappennicht durch aufwachsende Vegetation oder ähnliches blockiert bzw. permanent offengehalten werden.1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheIm besiedelten Habitat, unmittelbar angrenzend oder maximal 200 m entfernt. Für Feldhamsterweibchenwerden <strong>von</strong> verschiedenen Autoren 200 m als Aktionsradius angegeben(HELLWIG 2003; RIETSCHEL & WEINHOLD 2005). Sind aktuell besiedeltes Habitat undMaßnahmenfläche nicht identisch, so dürfen zwischen den beiden Flächen keine Barrieren inForm <strong>von</strong> Straßen, Wald, Siedlungen oder dergleichen liegen. Die selbstständige Wiederbzw.Neubesiedlung durch <strong>die</strong> Feldhamster wird in <strong>die</strong>sem Fall vorausgesetzt. Bei der Wahl<strong>von</strong> Maßnahmenflächen sollten möglichst <strong>die</strong> Richtwerte für Min<strong>des</strong>tabstände <strong>des</strong>bayerischen Artenhilfsprogramms eingehalten werden (BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT2008): ca. 250 m zu Siedlungen, stark befahrenen Straßen und Bahnlinien, bewohntenGebäuden im Außenbereich, permanent Wasser führenden Gewässern, Wäldern, Hecken undFeldgehölzen sowie ca. 100 m zu wenig befahrenen Straßen und Bahnlinien, unbewohntenGebäuden im Außenbereich und Entwässerungsgräben, Regenrückhaltebecken u. ä.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortTiefgründige, nicht zu feuchte Böden (Grundwasserstand wenigstens 1,2 m unterhalb derErdoberfläche). Zur Anlage <strong>von</strong> Bauen sind besonders Löss- oder Lehmböden geeignet.Strukturbereicherung durch Ackerraine, junge Brachflächen und Heckenstrukturen ist <strong>von</strong>Vorteil (BOYE & WEINHOLD 2004; LEOPOLD 2004; RIETSCHEL & WEINHOLD 2005). AlsMin<strong>des</strong>tgröße für eine Fläche, auf der Schutzmaßnahmen ergriffen werden, geben KAYSER &STUBBE 10-20 ha an, bei einer Frühjahrsbaudichte <strong>von</strong> ein bis zwei Bauen pro Hektar (KAYSER& STUBBE 2003).1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Anpassung der Bewirtschaftung wird in der nächsten Vegetationsperiode wirksam. Wird<strong>die</strong> Maßnahme nicht auf aktuell besiedelten Flächen durchgeführt, so müssen zwei bis fünfJahre bis zur Besiedlung veranschlagt werden. Die Maßnahme ist kurzfristig wirksam.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie Umsetzung der Maßnahme in der angegebenen Zeit ist bei Verfügbarkeit geeigneterFlächen und Bereitschaft zur Mitarbeit seitens der Landwirtschaft zu erreichen. Grenzen <strong>die</strong>Maßnahmenfläche und <strong>die</strong> ursprünglich besiedelte Fläche nicht unmittelbar aneinander, sowird der Zeitbedarf bis zur Besiedlung der Fläche durch Feldhamster <strong>von</strong> mehreren Faktorenbeeinflusst. Da Feldhamster sehr ortstreu sind und kleine Aktionsräume haben (KAYSER &STUBBE 2003; KUPFERNAGEL 2007), hängt <strong>die</strong> Schnelligkeit der Besiedlung zunächst da<strong>von</strong><strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 80<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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