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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenEremit, JuchtenkäferOsmoderma eremitaSpezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Anlage <strong>von</strong> Mulmhöhlen1.a MaßnahmenbeschreibungGeeignet erscheinende Hohlräume in Bäumen werden ausgebohrt und mit Pilzen infiziert. Eswird „frischer“, weißfauler Mulm eingebracht. Gegebenenfalls kann Mulm mit Larven aus vomEingriff betroffenen Bäumen zugesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass gute Mulmhöhlenein Volumen <strong>von</strong> mehr als 50 Litern aufweisen.1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheDie Maßnahmenfläche liegt innerhalb <strong>des</strong> oben formulierten räumlichen Zusammenhangs derLebensstätte.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortDie Standorteignung ist durch das Vorkommen <strong>des</strong> Juchtenkäfers belegt.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong> ist unklar, wird aber als so lange eingeschätzt(AG INSEKTEN 2008, STEGNER et al. 2009), dass sie den Zeitrahmen übersteigt, der fürvorgezogene Ausgleichsmaßnahmen üblicherweise zur Verfügung steht. Es muss alsomangels Erfahrung <strong>von</strong> einer langen Entwicklungsdauer <strong>von</strong> mehr als zehn Jahren bis zur<strong>Wirksamkeit</strong> ausgegangen werden.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitEs gibt zu geringe Kenntnisse über <strong>die</strong> Ansprüche der adulten Käfer an das Eiablagehabitatund <strong>die</strong> Parameter, <strong>die</strong> über Auffinden und Annahme einer Mulmhöhle entscheiden (AGINSEKTEN 2008). STEGNER et al. (2009) halten vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen für denJuchtenkäfer aufgrund der langen Zeiträume und großen Unsicherheiten bezüglich derErfolgsausichten derzeit für nicht ausreichend sicher planbar. Die Erfolgswahrscheinlichkeitmuss als gering angesehen werden.1.f ZielkonflikteZielkonflikte sind mit Forstwirtschaft und Wegesicherung zu erwarten.1.g RisikomanagementAngaben zum Risikomanagement entfallen, da keine Eignung als vorgezogeneAusgleichsmaßnahme vorliegt.1.h Weitere AnmerkungenDiese Maßnahme weist ein hohes Potenzial auf. Sobald <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>die</strong>ser Maßnahmedurch ihre Erprobung belegt wird, kann sie bei geeigneter Entwicklungsdauer (weniger alsfünf Jahre) und großer Erfolgsquote als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme <strong>von</strong> hoherEignung empfohlen werden. Ein entsprechen<strong>des</strong> Forschungsvorhaben wäre dringenderforderlich.1.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeDa der Kenntnisstand lückenhaft ist und positive Experteneinschätzungen fehlen, hat <strong>die</strong>seMaßnahme nur eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit. Zusammen mit der wahrscheinlichlangen Entwicklungsdauer ergibt sich daraus keine Eignung als vorgezogene<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 235<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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