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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFrauenschuhCypripedium calceoluspassender Bestäuber eingeschränkt ist, manuelle Bestäubung eine Besserung bringenkönnte. Sie weisen allerdings auch darauf hin, dass BALLARD (zitiert ebendort) fürCypripedium calceolus var. parviflorum bei manueller Bestäubung einen ähnlich schlechtenFruchtansatz feststellte wie bei Insektenbestäubung. Cypripedium calceolus var. parviflorumist ein Synonym <strong>von</strong> C. parviflorum aus Nord-Amerika. Es handelt sich also um eine andereArt. Da BLINOVA (2002) und RAMSAY (2003) <strong>von</strong> guten Erfolgen mit der Handbestäubung beiCypripedium calceolus berichten, muss da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass <strong>die</strong> Ergebnisseartabhängig sind. Die Erfolgswahrscheinlichkeit für <strong>die</strong> Maßnahme wird somit als hocheingestuft.3.f Zielkonflikte-3.g RisikomanagementDer Fruchtansatz muss durch ein Monitoring überwacht werden, zumal es unterschiedlicheAngaben zum Erfolg <strong>die</strong>ser Maßnahme bei Cypripedium-Arten gibt (s. a. „Kenntnisstand“).Außerdem ist zu überwachen, ob es zur erfolgreichen Etablierung neuer Keimlinge kommt.3.h Weitere AnmerkungenDiese Maßnahme kann zur Überbrückung der Zeit bis zur erfolgreichen Ansiedlung oderStärkung einer Bestäuberpopulation <strong>die</strong>nen. Allerdings ist zu prüfen, ob eine Förderung derFrauenschuhpopulation durch Erhaltungszucht und Auswilderung gezüchteter Exemplarenicht effizienter ist.3.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeDiese Maßnahme hat bei geeigneten Standortbedingungen eine hohe Eignung alsvorgezogene Ausgleichsmaßnahme, da ihre <strong>Wirksamkeit</strong> für Cypripedium calceolus belegt istund <strong>die</strong> Maßnahme kurzfristig wirksam ist (vgl. Bewertungsrahmen Tab. 5). Die Maßnahmestellt jedoch keine eigenständige vorgezogene Ausgleichsmaßnahme dar und ist nur alsErgänzung zu habitatverbessernden Maßnahmen einzusetzen, um einen Bestand schneller zufördern.Eignung: Hoch (keine eigenständige Maßnahme)4. Maßnahme: Mykorrhizaförderung4.a MaßnahmenbeschreibungDie Samen <strong>des</strong> Frauenschuhes müssen zur Keimung <strong>von</strong> Mykorrhiza-Pilzen infiziert werden(ELEND & GERSTBERGER 1996; HAUKE 2003b; KÄSERMANN 1999b; KULL 1999; SHEFFERSON etal. 2006; THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR WALD 2004). Infrage kommende Pilze scheinen imWaldboden selten zu sein und vor allem in bestehenden Frauenschuhbeständen zu gedeihen(ELEND & GERSTBERGER 1996). Eine Verbesserung der Etablierung neuer Pflanzen an nichtbesiedelten Standorten könnte durch <strong>die</strong> Förderung <strong>die</strong>ser Pilze erreicht werden. Dazu sindgeeignete Pilzkulturen im Labor anzulegen. Diese können im Umfeld bestehender Kolonienbzw. bei Ansiedlungsmaßnahmen ausgebracht oder zur Infektion künstlich angezogenerPflanzen genutzt werden.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 10<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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