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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenNeuntöterLanius collurioKriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftZur Bewertung der Individuengemeinschaft ist <strong>die</strong> Siedlungsdichte <strong>des</strong> Neuntöters heranzuziehen.In Einzelfällen kann <strong>die</strong> ökologische Funktion zusätzlich über Bruterfolgsermittlungenbewertet werden.HabitatFür den Neuntöter ist der Kenntnisstand bezüglich seiner Habitatansprüche ausreichend, umanhand einer Habitatstrukturkartierung unter Berücksichtigung der Vernetzung verschiedenerTeilhabitate eine Bewertung der ökologischen Funktion durchzuführen.GefährdungHauptgefährdungsursachen für den Neuntöter sind insbesondere Beseitigung <strong>von</strong> Weg- undAckerrainen, Krautsäumen, Brachstreifen und -inseln, <strong>die</strong> Beseitigung <strong>von</strong> Hecken, Knicksund Steinrücken sowie <strong>die</strong> Entfernung <strong>von</strong> Feldgehölzen, Streuobstwiesen, Kopfweidenbeständen(GÜNTHER et al. 2005).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Anlage <strong>von</strong> Nisthabitaten1.a MaßnahmenbeschreibungZur Schaffung <strong>von</strong> Nisthabitaten werden Hecken und Feldgehölze angelegt. Zur Verwendungsollte vorwiegend größeres Pflanzmaterial in Kombination mit weiteren Strukturmaterialenz. B. Totholz kommen, um <strong>die</strong> Entwicklungsdauer zu reduzieren. Bei der Artenauswahl ist aufeine Mischung aus Dornsträuchern und sonstigen Gehölzen zu achten (PFISTER & NAEF-DAENZER 1987), da der Neuntöter bevorzugt in Dornsträuchern wie Heckenrose, Schwarzdornund Weißdorn seine Nester anlegt (JAKOBER & STAUBER 1987). Die Hecke muss eineMin<strong>des</strong>tbreite <strong>von</strong> 10 m aufweisen, vertikal geschlossen sein (LENSCHOW 2001) und einenKrautsaum aufweisen. Eine regelmäßige Pflege im Turnus <strong>von</strong> 15 Jahren ist vorzusehen(LENSCHOW 2001). Alternativ können bei der Heckenneuanlage für den Neuntöter auchBenjeshecken oder „Brandenburger Schichtholzhecken“ angelegt werden (HÖLKER 2002).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheDer Neuntöter weist eine relative Ortstreue auf. Er ist aufgrund der Dynamik seinerLebensräume aber auch zu Standortveränderungen in der Lage. Neuanlagen <strong>von</strong>Nisthabitaten sollten daher angrenzend an <strong>die</strong> beeinträchtigten Fortpflanzungsstättenstattfinden, jedoch außerhalb der Effektdistanzen <strong>des</strong> Projektes (z. B. bei Autobahnenaußerhalb der maximalen Effektdistanz <strong>von</strong> 200 m, vgl. GARNIEL et al. 2009).<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 139<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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