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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenSibirische WinterlibelleSympecma paediscaDie Barrierewirkung eines Infrastrukturprojektes, das abseits der betroffenen FortpflanzungsundRuhestätten nur den Austausch innerhalb der Metapopulation behindert, führt nicht zueiner unmittelbaren Schädigung der Lebensstätte und sollte daher hinsichtlich <strong>des</strong> Verbotstatbestan<strong>des</strong>der Störung mit Bezug auf den Erhaltungszustand der lokalen Populationgeprüft werden.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftDie Beurteilung der Individuengemeinschaft findet bei der Sibirischen Winterlibelle nach derAnzahl vorhandener Imagines statt. Diese kann nach MAUERSBERGER et al. (2006) anhand dermaximal angetroffenen Anzahl an Individuen eines Vorkommens erfolgen. Es kann aber auch<strong>die</strong> maximale mittlere Individuenzahl auf 100 m langen Untersuchungsstrecken herangezogenwerden. Schließlich kann <strong>die</strong> Anzahl der Männchen-Reviere und/oder Tandems auf 10 mlangen Untersuchungsstrecken erhoben werden (MAUERSBERGER et al. 2006).Populationsschwankungen um den Faktor fünf bis zehn sind bei der Population <strong>des</strong>Bodanrücks <strong>die</strong> Regel, wobei der Schlupf vor Ort regelmäßig gering ist. Es wirdangenommen, dass <strong>die</strong>ses Vorkommen Teil einer Metapopulation ist (ELLWANGER &MAUERSBERGER 2003). Es sollte damit gerechnet werden, dass derartige Schwankungen auchbei anderen Vorkommen auftreten (MAUERSBERGER et al. 2006).Die Erfassung <strong>von</strong> Sympecma-Arten ist aufgrund deren Ähnlichkeit schwierig (ELLWANGER &MAUERSBERGER 2003). Larven- und Exuvienaufsammlungen scheiden bei syntopenVorkommen mit S. fusca aus und müssen generell als riskant gelten, weil Vorkommen derSchwesterart prinzipiell überall zu erwarten sind (ELLWANGER & MAUERSBERGER 2003).HabitatDie Beurteilung <strong>des</strong> Habitates erfolgt nach den Vegetationsstrukturen im Larvalhabitat undder Ausprägung der Landlebensräume (MAUERSBERGER et al. 2006). Im Larvalhabitat sindfolgende Charakteristika aufzunehmen: Ausbildung <strong>von</strong> Flachwasserbereichen, Vorhandenseinund Qualität <strong>von</strong> Wasserröhricht oder Ried (Größe, Windexposition, Lichtdurchlässigkeit),Vorhandensein <strong>von</strong> Buchten und Bulten, Vorhandensein <strong>von</strong> Halmen und Blättern(liegend oder schwimmend) der Vorjahre (MAUERSBERGER et al. 2006).Paarungshabitate werden beschrieben als vergilbte Grasfluren (ungemähte Böschungen,Streuwiesen, pfeifengrasreiche Bestände, 30-100 cm Höhe) an oligo- bis mesotrophenWeihern und Seen, Nieder- und Übergangsmoorgewässern, Sumpfquellbereichen, kleinenHandtorfstichen in Hochmooren, Hochmoorrandgewässern, Staumulden oder auch Brackwassersümpfen(Ostsee) (ELLWANGER & MAUERSBERGER 2003; LEOPOLD 2004; SCHMIDT &STERNBERG 1999).Bei den Landlebensräumen werden das Vorhandensein der benötigten Strukturen (z. B.Landröhrichte, extensiv genutzte Streu- und Niedermoorwiesen, hochwüchsige Mager- undHalbtrockenrasen, Gebüschkomplexe, lichte Wälder) und deren räumliche Lage zueinanderbeurteilt.GefährdungBeeinträchtigungen gehen in erster Linie <strong>von</strong> Änderungen <strong>des</strong> Wasserhaushaltes derLarvalgewässer (Grundwasserabsenkung, Drainage, Gewässerausbau und -regulierung) und<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 258<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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