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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenBechsteinfledermausMyotis bechsteiniiKriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftEine Bewertung der Individuengemeinschaft erfolgt insbesondere anhand der Anzahl deradulten Weibchen einer Wochenstubenkolonie. Daneben sind weitere Kriterien zur Populationsstruktur,wie zum Beispiel Anzahl der Jungtiere, Jungenmortalität oder Anzahl reproduzierenderWeibchen der Kolonie für eine Bewertung wesentlich.In Paarungsgebieten werden <strong>die</strong> Anzahl der Individuen und das Geschlechterverhältnisermittelt. In den Winterquartieren kann <strong>die</strong> Anzahl der Überwinterer ermittelt werden(Sichtbeobachtung) und durch halbquantitative Fänge in der Schwärmphase ergänzt werden.HabitatDie Bechsteinfledermaus gilt als „klassische Waldfledermausart“ (z. B. SCHLAPP 1990).Insbesondere während der Sommermonate lebt sie nahezu ausschließlich im Wald, deutlichseltener gibt es auch Kolonien in alten Streuobstbeständen (MESCHEDE & HELLER 2000). AlsWochenstubenquartier <strong>die</strong>nen hauptsächlich Spechthöhlen. Im Quartierzentrum sind <strong>die</strong>Baumhöhlendichte und <strong>die</strong> Waldstruktur zwei wesentliche Bewertungskriterien. Dies gilt auchfür Paarungsgebiete.Grundlage zur Ermittlung <strong>von</strong> essenziellen Jagdhabitaten ist <strong>die</strong> Telemetrie einzelnerIndividuen. Darauf aufbauend können weitere essenzielle Jagdhabitate mittels Strukturkartierungerfasst und bewertet werden.Die Bewertung <strong>von</strong> Flugkorridoren und Leitstrukturen erfolgt mittels der Einschätzung ihrerfunktionalen Bedeutung sowie der Durchgängigkeit und der Vollständigkeit.Winterquartiere werden anhand der Störungsfreiheit und mikroklimatischer Parameterbewertet. Hinzu kommt <strong>die</strong> Beurteilung der Qualität und Quantität an Versteckmöglichkeiten.GefährdungEin wesentlicher Gefährdungsfaktor ist <strong>die</strong> Intensivierung der Forstwirtschaft, insbesondere<strong>die</strong> Entfernung <strong>von</strong> Altbaumbeständen und Höhlenbäumen. Die Zerschneidung <strong>von</strong> räumlichfunktionalenBeziehungen zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebieten z. B. durchStraßen kann zu einer akuten Gefährdung der Kolonie werden. Auch Paarungsgebietekönnen durch Zerschneidung beeinträchtigt werden.Für <strong>die</strong> Winterquartiere stellt z. B. ein regelmäßiger Besucherverkehr eine Störung derWinterschlafgesellschaft dar. Eine bauliche Veränderung im Eingangsbereich kann ebenfallseine Gefährdung darstellen.Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 39<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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