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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenRotmilanMilvus milvusauszeichnen, <strong>die</strong> aber noch in engem funktionalen Zusammenhang mit der betroffenenLebensstätte stehen.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftSiedlungsdichteDie Erfüllung der ökologischen Funktionalität ist gegeben, wenn <strong>die</strong> Anzahl der besetztenHorste nicht zurückgeht.BruterfolgDie durchschnittliche Reproduktionsrate der lokalen Individuengemeinschaft muss zum Erhalt<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> min<strong>des</strong>tens 1,9 Junge pro Brut betragen (KOSTREWZA & SPEER 1995)HabitatWesentliches Kriterium für <strong>die</strong> Bewertung der Habitatqualität ist <strong>die</strong> Größe, Lage undAusprägung <strong>von</strong> Altholzbeständen. Für <strong>die</strong> Größe <strong>des</strong> Altholzbestan<strong>des</strong> ist kein Wertfestlegbar, der Bestand muss aber so groß und geschlossen sein, dass er standsicher ist. Alsgeeignete Lage sind Waldrandbereiche zu bewerten, wobei <strong>die</strong> Entfernungen zum Waldrandlokal schwanken. Der Altholzbestand muss jedoch ein gutes An- und Abfliegen ermöglichen.Da der Rotmilan regelmäßig Wechselhorste, auch in anderen Waldbeständen (ORTLIEB 1995),benutzt, ist für <strong>die</strong> Bewertung ein Radius <strong>von</strong> 2.000 m um <strong>die</strong> betroffene Fortpflanzungsstättezu berücksichtigen.GefährdungGefährdungen <strong>des</strong> Rotmilans bestehen vornehmlich durch den Verlust geeigneter Altholzbestände.Als Gefährdungskriterium kann daher u. a. eine Abnahme <strong>von</strong> Altholzbeständenherangezogen werden.Für <strong>die</strong> Funktion der Fortpflanzungsstätte ist weiterhin eineausreichende Nahrungsverfügbarkeit während der Jungenaufzucht entscheidend. Hierentstehen Gefährdungen durch Intensivierungen der Landwirtschaft, Veränderungen derFruchtfolge und verstärktem Anbau <strong>von</strong> z. B. Wintergetreide und Raps (NICOLAI et al. 2009).Daneben bestehen Gefährdungen u. a. auch durch Ausbringen <strong>von</strong> Gift und Störungen in denBruthabitaten durch Waldarbeiten (GÜNTHER et al. 2005) oder durch Mortalität anWindenergieanlagen, Freileitungen, Straßen oder Schienenwegen.Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Kunsthorst1.a MaßnahmenbeschreibungIn einen geeigneten Gehölzbestand wird ein Kunsthorst, z. B. aus Weidengeflecht,<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 151<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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