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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGelbbauchunkeBombina variegataRäumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Die Aktionsra<strong>die</strong>n <strong>von</strong> Gelbbauchunken sind individuell sehr variabel. NÖLLERT & GÜNTHER(1996) geben an, dass sich <strong>die</strong> adulten Tiere wahrscheinlich nur einige hundert Meter <strong>von</strong>den Gewässern wegbewegen, während juvenile und subadulte Tiere, besonders während undnach Regenfällen, weitere Strecken über Land zurücklegen und neue Gebiete besiedeln.Die lokale Individuengemeinschaft setzt sich aus den Tieren eines Gewässerkomplexeszusammen. Aufgrund der Wanderleistungen der Tiere ist bei Entfernungen <strong>von</strong> mehr als500 m zwischen den geeigneten Gewässern/Gewässerkomplexen <strong>von</strong> einer Trennung derlokalen Individuengemeinschaft auszugehen. Unter Umständen sind Trennwirkungen durchBarrieren, z. B. Verkehrswege, zu berücksichtigen.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftDie Bewertung der ökologischen Funktion erfolgt über <strong>die</strong> Ermittlung der Bestandsgrößeadulter Tiere sowie zwingend anhand <strong>des</strong> Reproduktionserfolges durch den Nachweis metamorphosierenderJungtiere (GOLLMANN & GOLLMANN 2002).HabitatDie Gelbbauchunke bevorzugt zur Fortpflanzung vegetationsarme, flache und sonnenexponierteGewässer, i. d. R. Gewässerkomplexe aus mehreren Kleinstgewässern mit hoherWassertemperatur und geringer Anzahl an Prädatoren. Paarung, Eiablage und Larvalentwicklungfinden vollständig im Laichgewässer statt (GOLLMANN & GOLLMANN 2002).Zur Beurteilung <strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Laichgewässers wird <strong>die</strong> Anzahl der zum Vorkommengehörenden Gewässer, sowie <strong>die</strong> Habitatstruktur aufgenommen (vgl. z. B. TWELBECK 2003).Die Ruhestätten werden an der Ausstattung mit geeigneten Habitatelementen bewertet(TWELBECK 2003).GefährdungDie Gelbbauchunke ist vor allem durch Habitatzerstörung (Rekultivierung <strong>von</strong> Abgrabungen,Beseitigung <strong>von</strong> Feuchtgebieten und Kleinstrukturen in der Agrarlandschaft),Flächeninanspruchnahme durch Verkehrswegebau und natürliche Sukzession gefährdet.Darüber hinaus ist eine zunehmende Verinselung <strong>des</strong> Areals und zunehmende Isolierung dernoch vorhandenen Populationen eine starke Gefährdung (GOLLMANN & GOLLMANN 2002;NÖLLERT & GÜNTHER 1996).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 184<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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