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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGroßes MausohrMyotis myotisGroßes Mausohr – Myotis myotisSchutz- und GefährdungsstatusFFH-RL:BNatSchG:Rote Liste Deutschland:II, IVstreng geschütztV, VorwarnlisteFortpflanzungsstätteRäumliche AbgrenzungFortpflanzungsstätten <strong>des</strong> Großen Mausohres sind Wochenstubenquartiere und Paarungsquartiere.Eine ungestörte Zone <strong>von</strong> 50 m um das Wochenstuben- oder Paarungsquartier ist<strong>von</strong> essenzieller Bedeutung für <strong>die</strong> Fortpflanzungsstätte, da <strong>die</strong>ser Bereich regelmäßig <strong>von</strong>den Tieren beim Schwärmen genutzt wird. Das Schwärmverhalten ist wesentlicher Bestandteilder Quartierfindung und der innerartlichen Kommunikation der Tiere. Im Einzelfall kann esnotwendig sein, <strong>die</strong>se Zone an <strong>die</strong> örtlichen Gegebenheiten anzupassen. In <strong>die</strong>ser Zonebesteht eine besondere Empfindlichkeit gegenüber nutzungs- oder eingriffsbedingtenVeränderungen der Umgebung und der Störungsarmut. Relevante Beeinträchtigungen <strong>die</strong>serZone sind regelmäßig als Beschädigung der Fortpflanzungsstätten anzusehen.Das Große Mausohr ist eine Gebäudefledermaus: Im Regelfall sind Wochenstubenkolonienauf Ortslagen beschränkt. Vereinzelt konnten kleine Wochenstuben in Fledermauskästen imWald gefunden werden (HAENSEL 1974; HORN 2005). Hauptsächlich werden Wochenstubenquartieremit mehreren Hangplätzen genutzt.Auch bei Paarungsquartieren im Wald (Baumhöhlen oder auch Kästen) ist eine ungestörteZone <strong>von</strong> 50 m essenziell. Sie <strong>die</strong>nt u. a. dazu, dass <strong>die</strong> paarungsbereiten Männchen aufWerbeflügen oder auch beim Rufen aus den Höhlen vorbeifliegende Weibchen ungestörtanlocken können.Weitere essenzielle TeilhabitateWeitere essenzielle Teilhabitate im Zusammenhang mit der Fortpflanzungsstätte sind <strong>die</strong>Hauptflugrouten, <strong>die</strong> zum Wechsel zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebiet genutztwerden. Als überwiegend strukturgebunden fliegende Art nutzt das Große Mausohrtraditionelle Flugrouten, <strong>die</strong> zum Teil entlang <strong>von</strong> Gehölzstrukturen oder Gewässern führen(FGSV 2008).Aufgrund <strong>des</strong> großen Aktionsraumes <strong>des</strong> Großen Mausohres ist eine generelle Abgrenzungessenzieller Nahrungsgebiete nicht möglich. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden,dass im Einzelfall ein bestimmtes Nahrungshabitat essenziell für <strong>die</strong> Funktion derFortpflanzungsstätte ist.RuhestätteRäumliche AbgrenzungZu den Ruhestätten <strong>des</strong> Großen Mausohres gehören sowohl <strong>die</strong> Tagesschlafplätze/-quartiereim Wald oder an Gebäuden als auch <strong>die</strong> Winterquartiere.Bei <strong>von</strong> mehreren Tieren genutzten Tagesquartieren im Wald ist eine ungestörte Zone <strong>von</strong>50 m essenziell, damit <strong>die</strong> Tiere ungestört im Bereich <strong>des</strong> Quartieres schwärmen können.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 47<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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