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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenSchlingnatterCoronella austriacaSpezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Optimierung oder Erweiterung bestehender Habitate1.a MaßnahmenbeschreibungDie Schlingnatter besiedelt ein breites Spektrum offener bis halboffener Lebensräume mitheterogener Vegetationsstruktur und häufig kleinflächig verzahntem Biotopmosaik ausOffenland und Gebüsch bzw. Waldrand, sowie Felsen, Gesteinshalden, Mauern, Totholz oderoffenem Torf. Große, gebüsch- und steinfreie Flächen und stark verbuschte Zonen werdengemieden.Für <strong>die</strong>se Maßnahme werden im aktuell besiedelten Gebiet oder in direkt angrenzendenGebieten Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Spektrum möglicher Maßnahmenreicht <strong>von</strong> der Entfernung <strong>von</strong> Gehölzen (z. B. Freistellung beschatteter Felsbereiche) bis zurumfänglichen Gestaltung <strong>des</strong> Lebensraumes durch Schaffung <strong>von</strong> Strukturreichtum (Totholz,Trockensteinmauern, Steinhaufen, Winterquartiere). Wichtig ist <strong>die</strong> kleinräumigeStrukturierung <strong>des</strong> Habitates. Die geschaffenen Strukturen <strong>die</strong>nen sowohl der Schlingnatterselbst als auch ihrer Beute als wichtige Teilhabitate.1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheEntweder angrenzend an bestehende Habitate oder als Aufwertung bereits besiedelterLebensräume.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortGrundausstattung an benötigten Strukturen (Sonn- und Versteckplätze, Winterquartiere) undausreichende Nahrungsgrundlage oder Potenzial zu deren Entwicklung.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Entwicklungsdauer ist abhängig <strong>von</strong> der Ausgangssituation auf der Fläche. Wenn nurkleinere Eingriffe wie Entbuschungsmaßnahmen, Einbringung <strong>von</strong> Totholzelementen oderErrichtung <strong>von</strong> Steinhaufen notwendig sind, so lässt sich <strong>die</strong> Maßnahme sehr schnellumsetzen. Bei direkter Nachbarschaft der besiedelten und der zu entwickelnden Flächesollten <strong>die</strong> Schaffung <strong>des</strong> Lebensraumes und <strong>die</strong> Besiedlung durch <strong>die</strong> Schlingnatterninnerhalb <strong>von</strong> drei bis fünf Jahren möglich sein. Die eigenständige Besiedlung durch <strong>die</strong>Schlingnatter wird vorausgesetzt, sollte aber recht schnell <strong>von</strong>statten gehen, wenn <strong>die</strong>Möglichkeit zur Einwanderung gegeben ist, da juvenile Schlingnattern auf der Suche nachgeeigneten Lebensräumen ungerichtet umherwandern (ZIMMERMANN 1988 zitiert inGRUSCHWITZ 2004). Die Entwicklungsdauer ist somit kurz.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitTrotz ihrer versteckten Lebensweise sind <strong>die</strong> Lebensraumansprüche der Schlingnatter relativgut bekannt und <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Maßnahme nötigen Strukturen einfach zu schaffen. VÖLKL &KÄSEWIETER (2003) schlagen solche Maßnahmen zur Förderung der Schlingnatter und ihrerBeutetierarten vor. Die Erfolgswahrscheinlichkeit wird <strong>des</strong>halb als hoch eingestuft.1.f ZielkonflikteZielkonflikte können mit den Nutzern/Besitzern der Zielfläche auftreten (Landwirtschaft,Forstwirtschaft, Freizeitnutzung, Kies- und Sandgrubenbetreiber u. ä.). Häufig sind <strong>von</strong>Schlingnattern besiedelte Lagen auch beliebte Bauplätze (WAITZMANN & ZIMMERMANN 2007).Außerdem entsprechen gute Schlingnatterlebensräume manchmal nicht dem menschlichen<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 163<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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