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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenSand-SilberscharteJurinea cyanoi<strong>des</strong>inventar der typischen Begleitvegetation der Sand-Silberscharte (Kalk-Sandtrockenrasen,Blauschillergrasrasen) aufweist (BEIL & ZEHM 2006; HUCK & MICHL 2006b).GefährdungDie stärkste Gefährdung der Sand-Silberscharte ist der Verlust bzw. <strong>die</strong> Beeinträchtigung <strong>des</strong>Lebensraumes. Die Standorte sind bedroht <strong>von</strong> Nutzungsaufgabe, Abbau, Freizeitnutzung,Aufforstung oder Überbauung. Darüber hinaus kann eine unzureichende Abpufferung gegen<strong>von</strong> außen wirksame, negative trophische Wirkfaktoren zur Überwucherung durchKonkurrenzvegetation führen. Anzeiger solcher negativer Auswirkungen können Bestände<strong>von</strong> Sukzessions- oder Eutrophiezeigern sein (BEIL & ZEHM 2006; HUCK & MICHL 2006b). AuchÄnderungen <strong>des</strong> Wasserhaushaltes können <strong>die</strong> Pflanzen schädigen, da <strong>die</strong> ausgewachsenenPflanzen keine Staunässe im Wurzelhalsbereich vertragen, während <strong>die</strong> Sämlingetrockenheitsempfindlich sind (HAUKE 2003c). Weitere Gefährdungen gehen <strong>von</strong> der Isolationder Vorkommen, unzureichenden Pflegemaßnahmen und Wildverbiss (Kaninchen) aus (BEIL &ZEHM 2006).Der Erhalt der ökologischen Funktion <strong>des</strong> betroffenen Standortes im räumlichenZusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanz oderVerbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Nutzungsextensivierung1.a MaßnahmenbeschreibungGeeignet erscheinende Flächen werden an das Nutzungsregime bekannter Jurinea-Standorteangepasst. Wichtig ist <strong>die</strong> Erhaltung der Dynamik durch Beweidung, Mahd oder Aufbrechen<strong>des</strong> Bodens. Gegebenenfalls wird durch Ausbringen <strong>von</strong> Pflanzenmaterial <strong>die</strong> Besiedlungermöglicht, bzw. unterstützt (HAUKE 2003c). Bei Flächen mit hohen Nährstoffgehalten kanneine vorhergehende Kultur <strong>von</strong> Zehrpflanzen (z. B. Lein, Roggen, Sonnenblumen) notwendigwerden. Vor der Einsaat wird <strong>die</strong> Fläche gefräst, um <strong>die</strong> Nährstoffauswaschung und –mobilisierung zu beschleunigen (ELSNER 2001a). Die Flächen sollten gegen negativeEinflüsse aus benachbarten Flächen (z. B. Nährstoffeintrag) abgepuffert sein. Bereitsvorhandene Individuen <strong>von</strong> Jurinea sollten markiert und bei der Pflege geschont werden(ELSNER 2001a). Wichtig ist auch <strong>die</strong> Verdrängung dominanzbildender Gräser durchAusrechen, Oberbodenabtrag oder entsprechende Beweidung. Hierzu sind nach SÜß (2006)vor allem Esel geeignet, da sie Gräser gut verdauen können und an trockene und nährstoffarmeBedingungen angepasst sind. Um eine hohe Entnahme <strong>von</strong> Pflanzenmaterial und einegleichmäßigere Beweidung sicher zu stellen ist eine Kombination aus Esel- und Schafbeweidunggut geeignet (SÜß 2006). Jurinea cyanoi<strong>des</strong> ist zwar nicht trittempfindlich,allerdings kann eine überhöhte Viehdichte oder intensive Freizeitnutzung eine zu starke Trittbelastungverursachen. Unter <strong>die</strong>sen Umständen kann <strong>die</strong> Verlegung <strong>von</strong> Wegen oder eineandere Form der Besucherlenkung notwendig werden (BEIL & ZEHM 2006).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheAufgrund der geringen Ausbreitungsfähigkeit der Sand-Silberscharte kommen alsMaßnahmenflächen nur unmittelbar an den betroffenen Standort gelegene Flächen ggf. auchFlächen in einer Entfernung <strong>von</strong> weniger als 500 m in Frage.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 30<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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