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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFeldhamsterCricetus cricetus6. Maßnahme: Erhaltungszucht zur Stärkung bestehender Vorkommen6.a MaßnahmenbeschreibungBedrohte, rückläufige oder zu kleine Vorkommen <strong>des</strong> Feldhamsters werden in Gefangenschaftszuchtgenommen, um <strong>die</strong> Individuenzahl zu erhöhen, andere Populationen zu stärkenoder eine Population vor der Umsiedlung zu stärken. Dazu werden gegebenenfalls bereitsbesiedelte Flächen bzw. neu zu besiedelnde Flächen aufgewertet. Die Durchführung derMaßnahme muss sich an den Vorgaben der IUCN orientieren (IUCN 1987; IUCN/SSC RE-INTRODUCTION SPECIALIST GROUP 1998).6.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheGrundsätzlich bestehen keine großen Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche Nähe. Es müssenallerdings populationsgenetische Aspekte beachtet werden. Dabei ist vor allem Wert auf einemöglichst große genetische Vielfalt der Zuchtpopulationen zu legen. Die ehemalsvorgenommene Unterscheidung <strong>von</strong> Unterarten beim Feldhamster entspricht nicht mehr demaktuellen Kenntnisstand (WEINHOLD 2008).6.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortSiehe Maßnahme 1.6.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Für Aufbau und Vorbereitung einer Zuchtstation und <strong>die</strong> Vorbereitung der zu besiedelndenFläche sind sicherlich ein bis zwei Jahre zu veranschlagen, wobei es allerdings umfangreicheErfahrungen mit der Gefangenschaftszucht <strong>von</strong> Feldhamstern gibt (WEINHOLD 2008).Aufgrund der hohen potenziellen Reproduktionsrate der Tiere, sollte es möglich sein, innerhalbweiterer ein bis zwei Jahre erste Tiere zur Ansiedlung zur Verfügung zu stellen.Schwierig wird lediglich <strong>die</strong> Beschaffung einer ausreichend großen Zahl an Zuchttieren mitentsprechender populationsgenetischer Ausgangsbasis sein. Vom Aufbau der Zucht bis zurAussetzung und Etablierung der Population wird daher ein Zeitraum <strong>von</strong> über fünf Jahrenveranschlagt. Deutlich verkürzt wird <strong>die</strong> Entwicklungszeit, wenn ein bereits bestehen<strong>des</strong>Zuchtprogramm genutzt werden kann. Solche bestehen zum Beispiel in den Niederlanden(Zoo Rotterdam, Gaia Park Kerkrade), in Frankreich (Zoo Mulhouse und Centre de CigognesHunawihr) und in Deutschland (Zoo Heidelberg). Allerdings stammen <strong>die</strong> meisten Tiere <strong>die</strong>serZuchten aus dem Elsass und eine breitere genetische Streuung ist dringend erforderlich(WEINHOLD 2008). Die Maßnahme wird meist nur mittelfristig wirksam sein.6.e ErfolgswahrscheinlichkeitZur Gefangenschaftszucht <strong>des</strong> Feldhamsters liegen bereits reiche Erfahrungen vor (siehe 6.dEntwicklungsdauer). Das niederländische Zuchtprogramm zur Wiederansiedlung <strong>von</strong> Feldhamsternhat bereits Erfolge zu verbuchen und wird als eine gute Schutzmaßnahmeangesehen (WEINHOLD 2008). Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist als sehr hoch anzusehen.6.f ZielkonflikteSiehe Maßnahme 4.6.g RisikomanagementAuch wenn aus den Niederlanden positive Erfahrungen mit <strong>die</strong>ser Maßnahme vorliegen, istein intensives Risikomanagement erforderlich, da es unterschiedliche Erkenntnisse zugeeigneten Feldfrüchten gibt (KAYSER & STUBBE 2003) und bei umgesetzten Tieren eine<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 87<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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