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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenThymian-AmeisenbläulingMaculinea arionVermehrungshabitate, <strong>die</strong> jeweils nicht mehr als ca. 350 m 3 <strong>von</strong>einander entfernt sind (GRUPP2009) und zwischen denen keine gravierenden Ausbreitungshindernisse liegen (starkbefahrene Straßen, Ortslagen, o. ä.). Die Größe der lokalen Individuengemeinschaft hängtdemnach <strong>von</strong> der Verteilung der einzelnen Vermehrungshabitate im Raum ab. Dieserräumliche Zusammenhang ist für <strong>die</strong> betroffene Fortpflanzungs- oder Ruhestätte insofern <strong>von</strong>hoher Bedeutung, als viele Vorkommen der Art der Gefährdung durch Wechsel in derIntensität der landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen.Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftZur Erfassung der Bestandsgröße eines Vorkommens <strong>des</strong> Thymian-Ameisenbläulings werdenin der landschaftsökologischen Praxis bevorzugt Zählungen der Falter an mehreren Terminenwährend der Hauptflugzeit zwischen Ende Juni und Mitte August durchgeführt. Da derThymian-Ameisenbläuling oft nur in geringer Individuenzahl auftritt und auch nicht in jedemJahr nachweisbar ist, sollten <strong>die</strong> Erfassungen auf der gesamten Fläche <strong>des</strong> Magerrasenkomplexesund in mehreren aufeinander folgenden Jahren durchgeführt werden. GenauereDaten zur Größe der Teilpopulationen sind durch Fang-Wiederfang-Stu<strong>die</strong>n zu erhalten, <strong>die</strong>jedoch als Standardmethode wegen <strong>des</strong> hohen Aufwan<strong>des</strong> in der Landschaftsplanung nichtzu etablieren sein dürften.Die Abschätzung der Populationsgröße anhand der Erfassung <strong>von</strong> Präimaginalsta<strong>die</strong>n - hier<strong>die</strong> Suche nach den Eiern, Eihüllen und Junglarven in den Blütenköpfchen der Thymianpflanzenab Anfang August - hat unter bestimmten Bedingungen (kleine Populationen,ungünstige Witterung) Vorteile (HERMANN 1999, 2006). PAULER et al. (1995) empfehlen <strong>die</strong>Suche vor allem an solitären Blütenständen großer Pflanzen.HabitatLEOPOLD (2004) beschreibt <strong>die</strong> Fortpflanzungsstätte <strong>des</strong> Thymian-Ameisenbläulings als großflächigschütter bewachsene (nährstoffarme), kurzrasige, warmtrockene (meist südexponierte)Kalkmagerrasen-Hänge in Wärmegebieten <strong>des</strong> Flach- und Hügellan<strong>des</strong>; in Süddeutschlandauch weniger schüttere Halbtrockenrasen und Wärmesäume auf Kalk oder Silikat.Innerhalb der so beschriebenen Magerrasenkomplexe befinden sich alle Habitatelemente, <strong>die</strong>für den Fortpflanzungszyklus der Art beansprucht werden. Die Paarung findet an blütenreichenMagerrasenstellen oder Säumen sowie an Staudenfluren an den Hangfüßen statt. Für<strong>die</strong> Eiablage und frühe Larvalentwicklung werden Blütenstände vollbesonnter Thymus- oderOriganum-Pflanzen an lückigen, trockenheißen Wuchsorten mit größeren Beständen derWirtsameise meist schafbeweideter Magerrasen benötigt. Der zweite Teil der Larvalentwicklung,<strong>die</strong> Überwinterung und <strong>die</strong> Verpuppung finden in den Nestern der Wirtsameise inwärmebegünstigten, lockerrasigen, unverfilzten, aber nicht zu heißen Magerrasenbereichenstatt (DREWS & PRETSCHER 2003; EBERT & RENNWALD 1993; MOUQUET et al. 2005; PAULER etal. 1995; SETTELE et al. 1999; THOMAS 2002).Wesentliche Parameter der Habitatqualität sind daher Umfang und Dichte der Vorkommen derWirtspflanzen und der Wirtsameise Myrmica sabuleti in standörtlich geeigneten Mager-3 Einzelne Falter wurden in deutlich größerer Entfernung wiedergefangen (1,5-1,9 km, GRUPP 2009). In der Pfalzwurden Falter der Art regelmäßig im Umkreis <strong>von</strong> 2 km um ein größeres Vorkommen beobachtet (ELLER 2007).<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 225<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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