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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFeldhamsterCricetus cricetusKriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftEine genaue Bewertung der Individuengemeinschaft erfolgt aufgrund der Anzahl vorhandenerTiere, der Populationsstruktur und dem Vorhandensein <strong>von</strong> Jungtieren. Häufig muss aber inerster Linie auf <strong>die</strong> Zahl genutzter Baue abgestellt werden, da zur Ermittlung derPopulationsstruktur aufwändige Fang-Wiederfang-Aktionen notwendig sind. Der günstigsteZeitpunkt zur Erfassung der Feldhamsterdichte ist das Frühjahr, da nur <strong>die</strong> Frühjahrsbaudichtemit der Zahl der im Gebiet vorhandenen Feldhamster identisch ist (HELLWIG 2001,2004a, b; KUPFERNAGEL 2007; ZIMMERMANN 2000).HabitatDer Feldhamster benötigt gut grabbare, tiefgründige Böden, bevorzugt Löß- oder Lehmböden.Der Grundwasserspiegel muss min<strong>des</strong>tens 1,2 m unter der Bodenoberfläche liegen. Positivzu werten ist eine Bereicherung der Struktur durch Ackerraine, Hecken oder nicht zu alteBrachflächen.Die Bewertung <strong>des</strong> Habitats erfolgt darüber hinaus anhand <strong>des</strong> Zeitpunktes, zu dem <strong>die</strong> angebauteFeldfrucht den Feldhamstern ausreichend Deckung bietet, <strong>des</strong> Umbruchszeitpunktes,<strong>des</strong> Anteils <strong>von</strong> Rückzugsbereichen (Ackerraine, Dauerbrachen, Hecken etc.), derangebauten Feldfrüchte, <strong>des</strong> Zeitpunktes der Neueinsaat und der Art der Bewirtschaftung(MEINIG 2006b).GefährdungHauptgefährdungen der verbliebenen Feldhamsterpopulationen sind der Verlust <strong>des</strong> Lebensraumes(z. B. Ansiedlung <strong>von</strong> Industriegebieten o. ä.) und <strong>die</strong> Intensivierung oder Aufgabeder landwirtschaftlichen Nutzung. Aufgrund seiner speziellen Ansprüche ist der Feldhamsteran eine extensive landwirtschaftliche Nutzung mit wechselnden Feldfrüchten (bevorzugtWeizen und Luzerne) angepasst. Schädigend für <strong>die</strong> Population sind künstliche Bewässerungder Flächen, Einsatz <strong>von</strong> Rodentiziden, zu tiefe Bodenbearbeitung und frühzeitige Schwarzbrache.Aufgrund der geringen Größe der meisten verbliebenen Feldhamsterpopulationenstellt im Allgemeinen jede weitere Zerschneidung eine massive Bedrohung <strong>des</strong> Fortbestan<strong>des</strong>der betroffenen Population dar (MEINIG 2006b).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Nutzungsextensivierung1.a MaßnahmenbeschreibungDie zu entwickelnde Fläche wird aus der intensiven Nutzung genommen. Es ist anzustreben,<strong>die</strong> angebauten Feldfrüchte nach der Eignung für Feldhamster auszuwählen. Besondersgeeignet erscheinen Getreide und Luzerne. Zuckerrüben sind aufgrund der schlechtenDeckungssituation weniger geeignet. Ähnliches gilt für Erbsen, <strong>die</strong> aber als wichtige Blatt-<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 79<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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