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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenKiebitzVanellus vanellus• Beweidung (außerhalb der Brutzeit) (HART et al. 2002; JUNKER et al. 2005; TRIPLET et al.2004; TROLLIET 2003).• Grubbern (SQUIRES & ALLCORN 2006).• Mahd <strong>von</strong> Binsenfluren (ROBSON & ALLCORN 2006).• Mahd nach dem 15. Juni (Vertragsnaturschutzprogramme).• Optimierung <strong>von</strong> Ackerstandorten (KOOIKER 2003; SCHREIBER 2001; SHELDON et al. 2004;SHELDON et al. 2007).• Vermeidung <strong>von</strong> Störungen (BLÜHDORN 1998).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheAufgrund der relativen Brutortstreue <strong>des</strong> Kiebitzes sind <strong>die</strong> Maßnahmen im Nahbereich derbeeinträchtigten Fortpflanzungsstätte, jedoch außerhalb der Effektdistanz <strong>des</strong> Vorhabensoder anderer Vorhaben durchzuführen. Sofern dort keine geeigneten Flächen vorhanden sind,können <strong>die</strong> Maßnahmen auch in dem unter „Räumlicher Zusammenhang“ benannten Bereichdurchgeführt werden, da dort auf geeigneten Flächen regelmäßig <strong>von</strong> einer Annahme durch<strong>die</strong> Kiebitze zu rechnen ist.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortDer Maßnahmenstandort selbst oder das unmittelbare Umfeld muss bereits <strong>von</strong> Kiebitzenbesiedelt werden, da bei größeren, kolonieartig brütenden Beständen, <strong>die</strong> kolonieartig brüten,das Prädationsrisiko geringer (BERG et al. 1992) und <strong>die</strong> Ansiedlungswahrscheinlichkeit höhersind. Des Weiteren muss auf dem Standort der Wasserstand gemäß den Ansprüchen <strong>des</strong>Kiebitzes einstellbar sein. Hanglagen sind zu vermeiden.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Umsetzung der Maßnahme ist kurzfristig innerhalb eines Jahres möglich, da Kiebitzevegetationsarme Flächen, u. a. auch Äcker, besiedeln und keine bestimmte Pflanzengesellschaftausgebildet werden muss. Bis zur Besiedlung können jedoch abhängig <strong>von</strong> derLage der Fläche und den bereits vorhandenen Kiebitzbeständen mehrere Jahre vergehen.Sofern Kiebitze vorhanden sind und <strong>die</strong> Maßnahmen optimal umgesetzt werden, wurdenjedoch mehrfach kurzfristige Bestandssteigerungen innerhalb <strong>von</strong> fünf Jahren (ROBSON &ALLCORN 2006; SQUIRES & ALLCORN 2006) festgestellt. Die Entwicklungsdauer bis zur<strong>Wirksamkeit</strong> ist als kurz einzustufen.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie <strong>Wirksamkeit</strong> bzw. <strong>die</strong> Voraussetzungen für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Nisthabitatverbessernden Maßnahmen sind gut belegt (u. a. AUSDEN & HIRONS 2002; BELLEBAUM & BOCK2004; BLÜHDORN 2002; BOSCHERT 1999; JUNKER et al. 2005; KOOIKER 2003; PEACH &THOMPSON 1994; SHELDON et al. 2004; SHELDON et al. 2007; SQUIRES & ALLCORN 2006;TAYLOR & GRANT 2004; TRIPLET et al. 2004; TROLLIET 2003). Eine alleinigeHabitatverbesserung in Schutzgebieten hat jedoch den Bestandsrückgang <strong>des</strong> Kiebitzes inder Fläche und in Wiesenvogelschutzgebieten nur teilweise aufhalten können, da weitereFaktoren, insbesondere <strong>die</strong> Prädation <strong>von</strong> hoher Bedeutung für den Erfolg der Maßnahmenist. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist aufgrund der umfassenden Untersuchungen zum Kiebitzund der Umsetzung <strong>von</strong> Schutzmaßnahmen inkl. Monitoring dennoch als sehr hoch zubezeichnen, sofern <strong>die</strong> Voraussetzungen für <strong>die</strong> Maßnahme beachtet werden und <strong>die</strong><strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 122<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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